Sport Österliche Glückstage für die Löwen

91-96728209.jpg

Göppingen/Kronau. Ostersonntag verbrachten die Spieler der Rhein-Neckar-Löwen mit ihren Familien. Es war trainingsfrei, doch ganz handballfrei waren die Gedanken nicht. Ein Ergebnis in Berlin sorgte schließlich dafür, dass der Feiertag für die Badener noch schöner wurde: Die Löwen sind neuer Tabellenführer der Bundesliga.

Vor ein paar Wochen spielten die Löwen bei den Berliner Füchsen und sicherten sich mit einer Aufholjagd in der Schlussphase ein Remis in der Hauptstadt. Und eben diese Energieleistung sorgt dafür, dass die Mannschaft von Nikolaj Jacobsen jetzt Tabellenführer ist. Weil die SG Flensburg-Handewitt bei den Füchsen mit 32:34 verlor, rutschten die Flensburger in der Tabelle einen Zähler hinter die Löwen zurück. Weil zudem der THW Kiel in Lemgo unterlag, entwickelte sich das Osterwochenende für die Badener zu Glückstagen. Hinzu kam der souveräne 28:24-Sieg im Landesderby in Göppingen, durch den die Löwen nicht nur ihre Anwartschaft auf die Titelverteidigung unterstrichen, sondern auch den Formanstieg seit dem Ausscheiden aus dem DHB-Pokal bestätigten. Es war ein Rückschlag, es in Hamburg erneut nicht geschafft zu haben, doch ganz offensichtlich haben Jacobsen und seine Spieler daraus Motivation gezogen. „Wir wissen, wie wir mit Niederlagen umgehen müssen“, sagte Andy Schmid. Der Spielmacher glaubt an die mentale Kraft der Mannschaft und ist selbst ein wichtiger Faktor für den derzeitigen Aufschwung. Seit der Schweizer die Leichtigkeit des Spiels für sich wiederentdeckt hat, läuft der Löwen-Express in der richtigen Bahn. Schmid hat das Ergebnis in Berlin zur Kenntnis genommen – und natürlich ist es für die Badener von Vorteil, dass der seitherige Tabellenführer gestolpert ist. Doch in Jubelstimmung gerät der Löwen-Kapitän nicht. „Es hat sich eigentlich nichts geändert“, sagt Schmid. Seine Mannschaft führt die Liga an, aber weiterhin läuft alles auf ein entscheidendes Duell zwischen den Flensburgern und den Löwen am 28. Mai hinaus, wenn Schmid mit seinen Kollegen an der dänischen Grenze antreten muss. Das wäre auch so gewesen, wenn die Badener mit einem Zähler Rückstand nach Flensburg gefahren wären. Zu sehr wollen sich die Löwencracks ohnehin nicht mit den Resultaten der Konkurrenz beschäftigen, denn es geht in erster Linie darum, die Aufgaben zu lösen, die in den kommenden Wochen warten. Das Ausscheiden in der Champions League hat immerhin den Vorteil, dass der Spielplan entzerrt wurde. „Wir müssen unsere Aufgaben erledigen“, fordert Schmid – und bei einem Blick auf die nächsten Gegner mag man dem Schweizer zustimmen. Vier Heimspiele warten auf die Löwen – unterbrochen nur vom Auswärtsmatch bei Aufsteiger Erlangen –, ehe der Showdown in Flensburg ansteht. Bei den Auftritten in der SAP-Arena warten mit Coburg, Balingen-Weilstetten, Bergischer HC und Stuttgart die vier Teams, die das Tabellenende zieren. Es muss also das Ziel sein, als Tabellenführer nach Flensburg zu fahren. „Wir können uns auf die Meisterschaft konzentrieren“, sagt Hendrik Pekeler und verbindet damit den Anspruch, ohne zu stolpern durch die nächsten Wochen zu kommen. Seit fast zwei Jahren haben die Löwen in der Liga gegen keinen Gegner Punkte abgegeben, der nicht unter den ersten Fünf der Tabelle platziert war.

x