Sport Ohne Herzblut

Die 26:37 (13:18)-Schlappe beim HC Erlangen setzt die Handballer des Bundesligisten TSG Ludwigshafen-Friesenheim unter Zugzwang. Jetzt muss die TSG die beiden letzten Heimspiele gegen den Bergischen HC und GWD Minden gewinnen, um die Chance zum Klassenerhalt zu wahren. „Mit solch einer Abwehrleistung kann man kein Spiel gewinnen“, meinte TSG-Trainer Thomas König sichtlich enttäuscht. König war am Ende ratlos. Kurz nach dem Abpfiff ging er direkt in der Kabine. Der Auftritt seiner Mannschaft hat ihn schwer mitgenommen. Der Grund: Selten in dieser Saison zeigte die Mannschaft in der Defensive solch eine schwache Leistung wie gestern Abend in der Arena Nürnberg. Es fehlte einfach das Herzblut. „Da brauchen wir heute nicht herumzureden, wir haben in der Abwehr keinen Zugriff gefunden und unsere Torhüter hatten ebenfalls einen rabenschwarzen Tag“, sagt Kapitän Philipp Grimm. Die Mannschaft hatte den Start einfach verschlafen. Die Abwehr wirkte zu harmlos, keinesfalls bissig, um rechtzeitig den Zugriff gegen die beiden Rückraumschützen Nicolai Theilinger und Nikolai Link zu finden. Friesenheim hatte auch in der Offensive gegen die 5:1-Deckung große Probleme. Jonas Link ließ TSG-Spielmacher Andrej Kogut kaum Bewegungsfreiheit. Es drohte schon nach zehn Spielminuten ein Debakel, als Nikolai Link zum 8:2 für die Mittelfranken traf. Auch deswegen, weil Kapitän Philipp Grimm zu diesem Zeitpunkt auch mit zwei Strafwürfen an HCE-Keeper Nikolas Katsigiannis scheiterte. Da hatte Trainer Thomas König bei der Auszeit ausreichend Gesprächsbedarf. Stephan „Apollo“ Just übernahm für Andrej Kogut die Spielmacher-Position und Gunnar Dietrich kehrte nach zehnwöchiger Verletzungspause in den Abwehrverbund zurück. Friesenheim gab sich trotz des deutlichen Rückstandes nicht geschlagen. Als Andrej Kogut zum 17:21 traf, witterten die „Eulen“ die Chance zur Aufholjagd. Aber Felix Kossler scheiterte gleich zwei Mal am überragenden Katsigiannis, dann traf Erlangen fünf Mal in Folge und spielte sich in einen Rausch. „Jetzt müssen wir das Spiel abhaken und die nächsten beiden Heimspiele gewinnen, dann werden wir sehen, ob es dann noch reicht“, meinte Nico Büdel.

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