Sport Plötzlich wieder Zweifel

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Berlin. Die Rhein-Neckar-Löwen sind im Kampf um die deutsche Meisterschaft gestrauchelt. Bei den Berliner Füchsen unterlagen die Badener verdient mit 20:24 (7:11) und sind jetzt nach Minuspunkten gleichauf mit Dauerrivale THW Kiel. Im Torverhältnis liegen die Löwen aber noch deutlich vor dem THW.

Es herrschte eine Art Schockstarre bei den Löwen vor, nachdem die Spieler die Max-Schmeling-Halle verlassen hatten. Natürlich krochen bei allen Beteiligten sofort die Erinnerungen an die beiden zurückliegenden Spielzeiten in den Kopf. Zwei Mal waren die Löwen hauchdünn an der Meisterschaft gescheitert. Und durch die Niederlage drohen die Löwen erneut auf der Zielgerade einer langen Bundesliga-Saison abgefangen zu werden. „Da gibt es zwei Mannschaften hinter uns, die jetzt wieder den Glauben haben, uns noch einzuholen“, sagte Nikolaj Jacobsen mit Blick auf die Kieler und die SG Flensburg-Handewitt, die einen Zähler hinter den Löwen in Lauerstellung liegt. Und mit dem Blick auf das eigene Team machte dem Trainer vor allem eine Sache große Sorgen: „Wir haben vorne schlecht gespielt, nur Alexander Petersson hat Normalform gezeigt.“ Im Gegensatz zum bitteren PokalAus in Hamburg gegen die Flensburger war es kein Pech, dass die Löwen ohne Punkte die Hauptstadt verließen, sondern eigenes Unvermögen. Ohne die kämpferisch starke Leistung des Tabellenfünften aus Berlin zu schmälern, lag es an den Löwen, dass die Füchse den Sieg feiern konnten. Immer wieder unterliefen ihnen Fehler, zudem ließen sie große Chancen ungenutzt. Die Jacobsen-Schützlinge fanden gut in die Partie, führten schnell mit 2:0, verpassten es aber, weiter davon zu ziehen. Kim Ekdahl du Rietz scheiterte zwei Mal, Uwe Gensheimer einmal, so dass die Berliner nach zwölf Minuten erstmals in Führung gingen (3:2) und fortan den Glauben gewannen, gewinnen zu können. Auch die Rote Karte gegen Abwehrchef Jakov Gujun in der 12. Minute kompensierten die Füchse, die über sich hinauswuchsen. Gleichzeitig – so machte es den Eindruck – packte viele Löwen-Cracks die Angst vor der Niederlage, so dass sie kurz nach der Pause mit 7:13 zurücklagen (32.). Dieser Sechs-Tore-Rückstand erwies sich als zu große Hypothek, wenngleich die Löwen kämpferisch überzeugten und zwischenzeitlich bis auf zwei Treffer herankamen – 15:17 (48.). Doch der Umschwung gelang nicht mehr, weil Füchse-Keeper Silvio Heinevetter immer dann mit einer Parade brillierte, wenn seine Mannschaft wackelte. „Ich wünsche mir trotzdem, dass die Löwen Meister werden“, sagte Füchse-Manager Bob Hanning. Vier Spieltage vor Saisonende ist das aber wieder fraglich. So spielten sie Füchse Berlin: Heinevetter - Tönnesen (1), Vukovic (3), Nenadic (6) - Zachrisson (1), Elisson (2) - Nielsen (3) - Wiede (6/4), Gojun, Vrazalic (1), Plaza Jimenez, Drux Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Ristovski (bei einem Siebenmeter) - Petersson (5), Schmid (2), Ekdahl du Rietz (1) - Groetzki (1), Gensheimer (6/3) - Pekeler (2) - Kneer, Guardiola, Reinkind, Mensah Larsen (2), Baena (1), Sigurmannsson Spielfilm: 2:2 (9.), 5:3 (16.), 7:4 (22.), 11:7 (Hz.), 16:10 (40.), 17:15 (48.), 20:15 (55.) - Siebenmeter: 4/4 - 3/2 - Zeitstrafen: 2/2 - Rote Karte: Gojun (12., grobes Foulspiel) - Beste Spieler: Heinevetter, Nenadic, Wiede – Appelgren, Petersson - Zuschauer: 8483 - Schiedsrichter: Geipel/Helbig (Leipzig/Landsberg).

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