Sport Reinkind und der Rhythmus

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Mannheim. Es sind keine so einfachen Tage für Harald Reinkind: Der Akteur der Rhein-Neckar-Löwen hat zuletzt wenig gespielt, morgen (19 Uhr) im Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten TBV Lemgo gibt es die nächste Gelegenheit.

Harald Reinkind ist mit einem Handicap in die Saison gestartet: Unmittelbar nach dem Titelgewinn unterzog er sich einer Operation, während der Europameisterschaft in Polen zog der Norweger sich einen Kahnbeinbruch in der rechten Handwurzel zu. Im zweiten Teil der Bundesliga-Spielzeit biss er auf die Zähne, wollte im Titelrennen nicht ausfallen. „Ja, es hat ein bisschen gedauert, bis ich in den Rhythmus gekommen bin“, erklärte der Linkshänder. Die Operation war unumgänglich. „An der Hand habe ich keine Probleme mehr, es ist viel besser als vor der OP, es gab keine andere Möglichkeit, es war alles so abgesprochen“, erläuterte der 24-Jährige. Dass er so wenig spielt, hängt auch mit den Glanztaten von Alexander Petersson zusammen. Der Isländer erlebt im Herbst seiner Karriere seinen dritten Handball-Frühling, die Vertragsverlängerung mit dem 36-Jährigen vor zwei Wochen war so gesehen völlig logisch. „Alexander macht es richtig gut im Moment, ich habe nicht so viele Chancen bekommen zuletzt“, meinte Reinkind. Eine Chance nutzte er. Im famosen Champions-League-Spiel bei Vardar Skopje (29:26) trumpfte Reinkind auf, erzielte wie Mads Mensah Larsen sieben Tore. Auch in Zagreb funktionierte das Spiel eine Halbzeit gut, nach der Pause gerieten die Löwen jedoch außer Tritt, auch die jungen Spieler. „Ich habe mich gefreut, dass Alexander verlängert hat. Wir sind ein gutes Team im rechten Rückraum. Wir sind unterschiedliche Spielertypen, für den Gegner schwer auszurechnen“, erläuterte Reinkind. Wegen seiner Operation verpasste er seinen Einsatz bei der norwegischen Nationalmannschaft im Juni, im November war er wieder dabei, und auch für die Weltmeisterschaft in Frankreich ist er wieder gesetzt. Norwegen war neben Deutschland das Überraschungsteam bei der EM in Polen. Was war das für ein Halbfinale gegen Deutschland, das die Norweger erst in der Verlängerung verloren. Auch mit Kent Robin Tönnesen bildete Reinkind ein gutes Team. Da sein Kollege von den Füchsen Berlin schon dreimal wegen eines Muskelbündelrisses operiert werden musste, der WM-Start offen ist, wird sich Reinkind über mangelnde Beschäftigung im Januar kaum beklagen müssen.

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