Sport Saubermann Klier Held des Abends

Ludwigshafen (zkk/nau). Das ist der Stoff aus dem die Krimis sind: 26:20 (9:7) gewann die TSG Lu-Friesenheim gestern die Begegnung auf der Bundesliga-Kellertreppe gegen SG BBM Bietigheim und schöpft leise Hoffnung im Klassenkampf.

Vielleicht sollten die „Eulen“ Maria Schache eine Dauerkarte verehren. Letzte Saison war die Schwiegermutter von Hallensprecher Thomas Repp dreimal zu Gast, dreimal gewann die TSG. Gestern Abend war sie erstmals in dieser Runde da ... Sie erlebte einen großen Kampf und sah zwei Mannschaften, denen die Angst vor der Niederlage anzumerken war. Wohl führte die TSG zur Pause 9:7. Das Nervenkostüm der „Eulen“-Fans aber war überstrapaziert. Drei von sieben Siebenmetern hatten die Friesenheimer vergeigt, Oliver Tesch kassierte in der 21. Minute die Rote Karte. Die Schiedsrichter hatten Zeitspiel der Bietigheimer geahndet, die Hausherren waren in Ballbesitz, es gab einen Körperkontakt Teschs mit Roko Praznik. Der gab den sterbenden Schwan, Tesch sah Rot. Kurz danach quittierten Erik Schmidt und Stefan Lex Zeitstrafen. Mit drei Mann in Unterzahl hielten sich die „Eulen“ tapfer, ließen nur ein Gegentor zu. „Das war ein Signal“, sagte Torhüter Kevin Klier, der 15 Bälle hielt, zwei Siebenmeter parierte. „Nur 20 Gegentore waren der Schlüssel zum Erfolg. Eine starke Abwehrleistung und ein überragender Torhüter“, befand TSG-Trainer Thomas König nach dem Nervenspiel. Fünf Siebenmeter vergab seine Mannschaft, aber trotz seiner drei Fehlversuche war Routinier Stephan Just der Goldfinger. Grandios, wie er in kritischen Momenten traf. Acht Tore sprechen für „Apollo“. „Was wir in der Abwehr gezeigt haben war klasse“, schwärmte Andrej Kogut, der nächste Saison in Lemgo spielt, aber gestern bewies, dass er noch immer mit dem Herzen dabei ist. Toll wie er in der 38. Minute mit einem Hechtsprung einen Gegenstoß der Bietigheimer verhinderte. „Wir haben gut durchgewechselt, es kam nie zu einem Bruch“, sagte Kogut. So kamen mit Stefan Lex (drei Würfe, drei Tore) und Felix Kossler (fünf Versuche, fünf Tore) zwei handlungsfreudige Kräfte von der Bank und neigten mit hundertprozentiger Chancenauswertung die Waage. „Es war kein schönes Spiel. Wir sind über den Kampf zum Erfolg gekommen“, sagte Rechtsaußen Kossler, der eine bemerkenswerte Vorstellung gab. Sein Spezi Philipp Grimm, wegen einer Verletzung zunächst auf der Wartebank, kam dann mit großer Energie. Er nutzte zwei Siebenmeter, verwarf zwei, aber seine vier Tore waren Gold wert. „Wir haben bis zum Umfallen gekämpft und sind mit sechs Punkten einigermaßen im Soll. Wir haben noch nicht aufgegeben.“

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