Sport Serie verleiht „Eulen“ Flügel

Die TSG Ludwigshafen-Friesenheim demontiert Angstgegner

Tusem Essen 34:26 und baut seine Erfolgsserie auf nunmehr 25:3 Punkte aus.

Die schlechte Nachricht vor dem Spiel schockte die TSG Ludwigshafen-Friesenheim nicht. Martin Slaninka, slowakischer Nationalspieler, muss einige Wochen wegen eines Bandscheibenvorfalls aussetzen. Den Ausfall des 26-Jährigen steckte die Mannschaft gestern gegen den Angstgegner Tusem Essen mühelos weg. 34:26 (18:10) gewann Friesenheim und baute seine Serie auf nunmehr 25:3 Punkte aus. „Der Lauf ist sensationell“, sagte Trainer Ben Matschke. Dabei hatte er etwas Bammel vor Essen. Denn der einstige dreimalige Deutsche Meister hatte zwei Wochen kein Spiel bestritten, war ausgeruht, außerdem waren alle Spieler fit. Die TSG dagegen spielt im Dezember jeden dritten Tag, und im TSG-Lazarett befinden sich nach Slaninkas Ausfall nun vier Spieler. Die aktuelle Erfolgsserie aber verleiht den „Eulen“ im wahrsten Wortsinne Flügel. Die Mannschaft strotzte gestern vor Selbstbewusstsein und demontierte Essen. Immerhin hatte die TSG die vergangenen drei Spiele gegen Tusem verloren. Gestern aber vor der Rekordkulisse von 1710 begeisterten Zuschauern in der Friedrich-Ebert-Halle gab es den bislang höchsten Heimsieg. 34 Tore hatte das Matschke-Team in dieser Saison zu Hause noch nicht erzielt. In eigener Halle sind die Pfälzer mit nur zwei Unentschieden eine Macht. Alle anderen Spiele wurden gewonnen. Tusem dagegen hat auswärts bislang nur fünf Punkte geholt. Essen schmeckt den Gegnern auswärts sozusagen. Die Friesenheimer sprühten regelrecht vor Spielfreude gegen Essen, obwohl sie am Mittwochmorgen erst gegen 8 Uhr aus Rostock ankamen. Wie schon dort behielt die Mannschaft in engen Situationen die Ruhe und spielte abgebrüht weiter. Als Essen zum 7:7 (16.) nach zuvor klarer TSG-Führung ausglich, reagierte Friesenheim mit der stärksten und vorentscheidenden Phase im Spiel. Denn die folgenden 18 Minuten ließen die „Eulen“ gerade einmal drei Tore zu. 20:10 stand es nach 35. Minuten. Essen war demoralisiert, das Spiel im Grunde entschieden. „Die Abwehr war überragend“, lobte Torwart Kevin Klier, mit 14 Paraden wieder einmal der große Rückhalt. „Momentan bringt uns nicht viel aus der Ruhe“, ergänzte der 30 Jahre alte Klier. TSG-Trainer Matschke hatte in der Vorbereitung großen Wert auf das Kollektiv, das Miteinander gelegt. Das zahlt sich aus. „Jeder Spieler bringt sich voll ein, bringt uns weiter. Niemand steckt zurück“, kommentierte Abwehrchef Gunnar Dietrich, der vor sechs Jahren von Essen zur TSG kam.

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