Sport Souveräner Sieg nach einer Halbzeit im Rausch

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LUDWIGSHAFEN (zkk/nau). Eine Halbzeit im Rausch, dann dem höllischen Tempo und dem Lüften des ersten Anzugs etwas Tribut gezollt. Am Ende der 60 unterhaltsamen Minuten stand ein souveräner 28:20 (16:7)-Heimsieg der TSG Ludwigshafen-Friesenheim im Zweitligaspiel gegen HSG Nordhorn-Lingen.

Welch ein Spiel! Die TSG Friesenheim spielte sich in einen Rausch, deklassierte den Gast in der besten ersten Halbzeit seit Jahr und Tag: 16:7 zur Pause – das Resultat einer unglaublich starken Abwehrleistung und eines erstklassigen Torhüters. Nordhorn-Lingen schien an der TSG-Abwehrwand wie an einer Gummiwand abzuprallen. Kevin Klier hielt wie ein Magier – zwölf Paraden vor der Pause, darunter zwei parierte Siebenmeter. Er wurde auch bei den Tempogegenstößen zu einer spielentscheidenden, zu einer spieltragenden Figur. Er wehrte insgesamt 17 Bälle ab. Grandios, wie Klier mit einer Faust einen Gegenstoß Jürgen Robbas parierte (41.). „Wir wollen jedes Spiel gewinnen und werden noch einige Siege holen“, versprach Klier. Ein Zaubertor gelang Kai Dippe nach tollem Dietrich-Pass und kunstvollem Durak-Anspiel vom Kreis: 7:1 nach neun wundervollen Minuten. Die beiden Kreisläufer, Dippe und Martin Slaninka, demonstrierten ein sehr effektives Wechselspiel. Und Slaninka, wie ein Fels in der Brandung, wird immer besser. Klasse, wie er nach 55 Sekunden den Ball eroberte und mit punktgenauem Zuspiel Philipp Grimm bediente. Der Kapitän sorgte für das Führungstor – der Beginn einer spektakulären ersten Halbzeit. Bemerkenswert: Abwehr-Ass Slaninka (drei Würfe, drei Tore) und Akrobat Dippe (vier Versuche, vier Treffer) hatten eine hundertprozentige Wurfausbeute. „Die Abwehr war der Schlüssel zum Sieg“, reflektierte Slaninka die 60 Minuten. „Viel besser als in der ersten Halbzeit kann man nicht spielen – bis zur 22. Minute nur vier Gegentore“, schwärmte Gunnar Dietrich. Nach dem Wechsel räumte Trainer Ben Matschke vor allem den Spielern Einsatzzeiten ein, die meist weniger oft zum Einsatz kommen. So löste „Hammermann“ David Schmidt, der Talent und Luft nach oben besitzt, Stefan Lex ab. Marius Kastening durfte sich in der Rolle von Spielmacher Nico Büdel zeigen: sechs Würfe, vier Tore, gute Pässe. Und nach einem schweren Fehlpass machte ihn Trainer Ben Matschke ungewohnt fuchsig wieder wach. Patrick Weber kam für den groß aufspielenden Regisseur Dietrich. So ging ein Stück Harmonie im Spiel verloren, zumal Linksaußen Grimm ungewohnte Konzentrationsfehler unterliefen. Der Kapitän traf fünfmal, hatte aber auch sechs Fehlversuche, vergab zwei Siebenmeter. „Wir hatten mit Slaninka und Dietrich einen sensationellen Mittelblock. Ich bin stolz auf diese Mannschaft“, sagte TSG-Coach Matschke. So spielten sie TSG Ludwigshafen-Friesenheim : Klier (52. Peribonio) - Lex (1), Büdel (3), Dietrich (2) - Durak (2), Grimm (5/1) - Slaninka (3) – Dippe (4), Kastening (4), Schmidt (3), Weber (1), Hauk, Kupijai HSG Nordhorn-Lingen: Buhrmester - Verjans (3), Terwolbeck (3), Heiny (2) - Rooba (1), Mickal (2/1) - de Boer (1) - Meyer (1), Madsen (2), Schumann, Miedema (2), Wiese (3) Spielfilm: 4:0 (4. Minute), 7:2, 9:4, 12:5, 16:7 (Halbzeit), 19:9, 20:10, 23:13, 23:16, 25:17, 26:19, 28:30 (Endstand) - Zeitstrafen: 1:3 - Siebenmeter: 3/1 - 3/1 - Beste Spieler: Klier, Slaninka, Dietrich, Dippe - Wiese, Terwolbeck - Zuschauer: 1238 - Schiedsrichter: Moles/Pittner (Heddesheim/Karlsruhe).

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