Sport Träumen erlaubt, abheben verboten

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LUDWIGSHAFEN (nau). Die TSG Ludwigshafen-Friesenheim ist Gesprächsthema im deutschen Handball. Mit einer beispiellosen Erfolgsserie ist die Mannschaft von Ben Matschke dem schon sicher geglaubten Aufsteiger HSC 2000 Coburg bei einem Spiel weniger nach Minuspunkten (beide jeweils 20) dicht auf den Fersen.

Nur noch 19 Tore trennen die Kontrahenten. Das bessere Torverhältnis entscheidet im Rennen um den dritten Aufstiegsplatz. Heute Abend (18 Uhr) können die „Eulen“ beim schon als Absteiger feststehenden HF Springe weiter Boden gut machen. Träumen erlaubt, abheben nein. Nach den letzten Siegen (Rimpar, Saarlouis, Rostock) mit jeweils über 30 erzielten Toren herrscht um das TSG-Team eine große Euphorie. Da ist es gut, dass Erfolgstrainer Ben Matschke auf die Bremse drückt: „Selbst haben wir den dritten Platz nicht in der Hand. Aber Druck auf Coburg ausüben, das können und wollen wir. Meine Jungs sind sowieso nicht aufzuhalten“. Die zukünftige Mannschaft der Friesenheimer Nico Büdel und Stefan Lex zeigt Nerven im Meisterschaftsendspurt. Das registrieren natürlich auch die TSG-Leistungsträger, die zusammen mit insgesamt 236 Toren zum Friesenheimer Höhenflug beitrugen. „Wir wissen, dass es für beide in der aktuellen Situation nicht einfach ist. Aber sie machen einen super Job und verhalten sich absolut professionell. Die Jungs soll man jetzt einfach in Ruhe lassen, so dass sie sich nur auf das Handballspielen konzentrieren“, sagte Coach Matschke und versucht, seine Spieler etwas aus dem Fokus zu nehmen. Eine vielbeschäftigte Frau hinter den Kulissen ist Geschäftsführerin Verena Dietrich. „Wir hätten bei sieben Punkten Rückstand auf Coburg nicht gedacht, dass es am Ende noch einmal so spannend wird. Genaugenommen müssen wir bei dieser Konstellation zweigleisig planen und versuchen, noch neue Sponsoren zu gewinnen. Die Erfolge und das Auftreten der Mannschaft sind die beste Werbebotschaft“, sagt sie. Nicht mehr im Team wird nächste Runde Marius Kastening sein. Der im Januar nach der Kreuzbandverletzung von Pascal Kirchenbauer aus Springe gekommene ehemalige Jugendnationalspieler erhält keinen neuen Vertrag mehr. Dabei äußerte Ben Matschke frühzeitig den Wunsch, Kastening halten zu wollen. Verena Dietrich: „Wir haben mit Pascal Kirchenbauer und Neuzugang Alexander Feld bereits zwei Spielmacher im Kader. Einen dritten können wir uns nicht leisten.“ Da nutzte es nichts, dass der technisch versierte Mittelmann mit seiner Spielweise imponierte und bei Mannschaft sowie Fans sehr positiv ankam. „Ich wäre gerne in dieser klasse Mannschaft mit einem super Trainer geblieben. Ich muss die Situation akzeptieren und schaue nach vorne. Ganz klar will ich mit Friesenheim noch alle Spiele gewinnen und zum Aufstieg verhelfen“ , versichert Kastening. Übrigens könnte der heutige Gegner HF Springe das Zünglein an der Wage im Aufstiegskampf spielen. Neben der TSG empfängt die Mannschaft vom früheren Friesenheimer Slawa Gorpishin am letzten Spieltag (4. Juni) den HSC 2000 Coburg.

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