Sport Verdienter, aber hart erkämpfter Sieg

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Mannheim (mxk). Es war schmerzhafter als erhofft, am Ende aber ungefährdet und verdient: Die Rhein-Neckar-Löwen haben die Pflichtaufgabe gegen den Bergischen HC gestern Abend erfüllt. Durch das 28:20 (14:10) bauten die Badener die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga aus, trotz Stotterstart und müdem Finale.

„Seit ich bei den Löwen spiele, tun wir uns gegen diesen Gegner schwer“, sagte Stefan Sigurmannsson nach der Partie. Der Isländer kam schon nach knapp zwölf Minuten aufs Feld, weil Uwe Gensheimer ein paar Chancen nicht genutzt hatte. Sigurmannsson ersetzte den Kapitän gut und gehörte mit fünf Toren zu den besten Löwen-Akteuren. „Wir haben zu viele Möglichkeiten ausgelassen, vor allem in der ersten Halbzeit“, bilanzierte der Linksaußen, der meist im Schatten Gensheimers steht, gestern aber ein Stück aus diesem heraustreten konnte. Nikolaj Jacobsen nahm diese Tatsache erfreut zur Kenntnis. Der Däne hatte zuvor alles getan, um seinen Spielern beste Bedingungen zu ermöglichen. Der Löwen-Trainer wurde unmittelbar vor Spielbeginn zur Reinigungskraft und säuberte das Spielfeld von Papierschnipseln, die von den Zuschauerrängen auf das Parkett geflattert waren. Das Feld war bereitet, doch die Akteure agierten in den ersten 30 Minuten trotzdem ungewohnt fahrig und unkonzentriert. Die eigentlich souveräne 14:10-Führung zur Pause schmeichelte dem Tabellenführer, der im Angriff schludrig war und sich deshalb lange nicht vom Kellerkind absetzen konnte. Nach einer Viertelstunde stand es 5:5-Unentschieden und es war der Einfältigkeit der Offensivbemühungen des BHC geschuldet, dass es nicht schlimmer um die Badener stand. „Es lag nicht daran, dass wir mit dem Kopf nicht bei der Sache waren“, beteuerte Sigurmannsson später. Für den Rechtshänder war vielmehr die gute Abwehrarbeit der Bergischen ein Grund für das zähe Spiel der Badener. „Sie machen das gut, und in der ersten Halbzeit hat Björgvin Gustavsson richtig gut gehalten“, lobte der Isländer seinen Landsmann im Tor des BHC. Es fiel den Löwen trotz der gegenteiligen Beteuerung von Sigurmannsson schwerer als gedacht, zwischen den Champions-League-Duellen gegen Zagreb die nötige Konzentration aufzubauen, um die Aufgabe gegen den Bergischen HC spielerisch zu lösen. Die Konsequenz: Die Jacobsen-Schützlinge mussten arbeiten. Das taten sie erfolgreich, weil es eine spezielle Qualität dieser Mannschaft ist, sich gegen die eigenen kleinen Formkrisen zur Wehr zu setzen. Aus diesem Grund entsprach das Ergebnis am Ende den eigenen Ansprüchen, auch wenn drei verworfene Siebenmeter offenbarten, dass ein noch deutlicherer Erfolg möglich gewesen wäre. Nicht nur die ausgelassenen Chancen vom Siebenmeterstrich schmerzten etwas in der Nachbetrachtung, auch ein kleines Tief kurz vor Ende verhinderte einen Kantersieg. Nach dem 24:15-Vorsprung ließen die Badener den BHC auf 19:24 herankommen, ehe zum Schluss immerhin noch das 28:20 auf der Anzeigetafel aufleuchtete. Damit waren die zwei Punkte auf der Habenseite – und die Handballfeste haben sich die Löwen vielleicht für die kommenden Wochen aufgespart. So spielten sie Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren, Ristovski - Reinkind (2), Schmid (3/2), Mensah Larsen (6) - Groetzki (4), Gensheimer (3/2) - Pekeler (1) - Kneer, Baena (1), Guardiola (1), Petersson, Ekdahl du Rietz (2), Sigurmannsson (5) Bergischer HC: Gustavsson, Rudeck - Nippes (2), Oelze (2), Alexander Hermann (4) - Gunnarsson (5/4), Aflitulin (1) - Preuss (2) - Hoße (3), Maximilian Hermann, Artmann, Majdzinski (1), Szilagyi, Jonovski Spielfilm: 2:2 (7.), 5:5 (15.), 10:6 (21.), 14:10 (Hz.), 18:11 (37.), 22:14 (45.), 24:19 (55.), 28:20 (Ende) - Siebenmeter: 7/4 - 4/4 - Zeitstrafen: 3/3 - Beste Spieler: Mensah Larsen, Appelgren, Sigurmannsson - Alexander Hermann, Gustavsson - Zuschauer: 8209 - Schiedsrichter: Baumgart/Wild (Neuwied/Offenburg).

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