Sport Vom Ballast befreit

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Mannheim. Die Rhein-Neckar-Löwen haben gestern dem Pokal-Aus am Wochenende getrotzt und den VfL Gummersbach in der Handball-Bundesliga mit 34:20 (16:13) geschlagen.

Durch den Sieg verbesserten sich die Badener auf den zweiten Tabellenplatz. Es ging gestern Abend natürlich um zwei Punkte im Rennen um den Titel, für die Rhein-Neckar-Löwen ging es aber auch darum, den Beweis anzutreten, dass die Schlappe im Pokal-Halbfinale gegen die SG Flensburg-Handewitt keine Spuren hinterlassen hatte. Außerdem blieb abzuwarten, wie die Fans reagieren würden, nachdem sich ein paar Zuschauer in Hamburg offensichtlich verbale Ausrutscher in Richtung der eigenen Spieler geleistet hatten. Vor diesem Hintergrund leisteten die 60 Minuten gegen den VfL einen Beitrag zur Rückkehr zur Normalität. Die Zuschauer in der Arena unterstützten ihr Team wie gewohnt lautstark und die Löwen ließen keine Anzeichen einer mentalen Krise erkennen. „Das war ein Stück Frustbewältigung heute“, sagte Kreisläufer Hendrik Pekeler. Die Löwen versäumten es zwar in der ersten Halbzeit, noch deutlicher in Führung zu gehen, doch der 16:13-Pausenvorsprung deutete an, dass die Badener im Fernduell mit den Flensburgern nicht stolpern würden. Die Defensive stand über weite Strecken gut, Mikael Appelgren hielt viel und vorne übernahm der Kapitän Verantwortung. Andy Schmid hatte nach 30 Minuten schon sieben Mal getroffen, auch wenn der Schweizer zeitweise in Manndeckung genommen wurde. „Wir mussten heute eine Reaktion zeigen, das hat geklappt“, sagte Schmid erleichtert. Nach der Pause dauerte es nicht einmal sechs Minuten, bis die Entscheidung gefallen war. Mit einem energischen 5:1-Spurt zur 21:14-Führung tüteten die Löwen den Pflichtsieg ein. Danach brach es über den VfL herein, auch nach einer Auszeit fanden sie im Angriff keine Mittel und luden die Badener zum Gegenstoß-Rausch ein. Gudjon Valur Sigurdsson bedankte sich, avancierte mit elf Toren zum besten Werfer der Partie. Die Gummersbacher verfügen über einen großen Namen, haben drei deutsche Nationalspieler in ihren Reihen, kämpfen aktuell aber um den Klassenerhalt. Sie waren wenig überraschend gestern kein ernstzunehmender Gegner für eine Mannschaft, die sich vom Ballast des Wochenendes befreit hatte. Der Kampf um die Titelverteidigung ist eröffnet. „Jetzt müssen wir so weitermachen wie heute“, erklärte Pekeler. So spielten sie Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren, Bauer - Petersson (1), Schmid (9/1), Ekdahl du Rietz (4) - Groetzki (1), Sigurdsson (11/1) - Pekeler (2) - Guardiola (1), Baena (2), Mensah Larsen (1), Reinkind (1), Manaskov, Steinhauser, Taleski (1) VfL Gummersbach: Lichtlein, Puhle - Nyokas (1), Ernst (4), Kühn (5/3) - von Gruchalla (1), Schmidt (1) - Pevnov (2) - Schroeter (1), Schindler, Baumgärtner (1), Becker (3), Schröder (1), Jaeger, Barten Spielfilm: 3:1 (5.), 7:4 (15.), 13:8 (23.), 16:13 (Hz.), 21:14 (36.), 27:17 (44.), 31:18 (54.), 34:20 (Ende) - Zeitstrafen: 3/6 - Rote Karte: Kühn (58., dritte Zeitstrafe) - Siebenmeter: 3/2 - 3/3 - Beste Spieler: Appelgren, Sigurdsson, Schmid – Kühn, Lichtlein - Zuschauer: 7468 - Schiedsrichter: Hörath/Hofmann (Zirndorf/Münchberg).

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