Handball Von Stanic angestachelt

Hannover. Die Rhein-Neckar-Löwen haben die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga verteidigt und auch das fünfte Spiel der Saison gewonnen. Mit dem 30:18 (13:7) gestern bei der TSV Hannover-Burgdorf bauten sie die makellose Bilanz aus. Auffälligster Akteur auf dem Parkett war Sommer-Neuzugang Mikael Appelgren im Tor der Badener.

Am vergangenen Mittwoch, beim Kantersieg gegen Frisch Auf Göppingen, war Darko Stanic der Star des Abends, denn der Torhüter der Löwen wehrte 14 Bälle und damit exakt die Hälfte der Würfe auf sein Gehäuse ab. Offensichtlich hatte das Mikael Appelgren angestachelt, denn der Schwede schwang sich gestern in Hannover zu einer Weltklasse-Leistung auf. In den ersten 30 Minuten steigerte der Torhüter die Statistik von Stanic noch einmal und wehrte elf der 18 Würfe ab, die auf seinen Kasten zuflogen. Die Quote von mehr als 61 Prozent befindet sich eigentlich außerhalb des Machbaren in einem Handballspiel auf diesem Niveau. Am Ende der Partie hatte der Schwede 21 Bälle pariert. „Großer Respekt vor der Leistung unserer Torhüter, sie arbeiten schon gut mit der Abwehr zusammen“, sagte Löwen-Spieler Alexander Petersson. Der Halbrechte war gestern mit sieben Treffern gemeinsam mit Mads Mensah Larsen bester Torschütze auf dem Feld. Die Löwen lagen durch eine konzentrierte Leistung zur Pause komfortabel mit 13:7 vorne, obwohl sie im Angriff viele Chancen ausließen. Uwe Gensheimer vergab alleine zwei Siebenmeter, hinzu kamen unvorbereitete Würfe und zwei vergebene Gegenstöße. Zudem zeigte Nationalspieler Martin Ziemer im TSV-Tor vor den Augen von Bundestrainer Dagur Sigurdsson eine starke Leistung. Nach der Pause erloschen die letzten Hoffnungen der 3051 Zuschauer auf eine Überraschung gegen den Vizemeister schnell. Nach nicht einmal 40 Minuten hatten die Löwen den Vorsprung auf 21:11 ausgebaut. Es gelang dem Team von Nikolaj Jacobsen, den Abstand konstant zu halten, weil die Abwehr stabil blieb und sich die Akteure aus der zweiten Reihe gut ins Spiel einfügten, nachdem der Löwen-Coach seine Stammformation nach und nach auswechselte. „Ich glaube, Hannover liegt uns“, sagte Petersson strahlend nach dem Spiel. Wie in den Vorjahren auch kamen die Löwen in der Swiss Life Hall zu einem Kantersieg. Und wie in den Vorjahren auch schafften die Badener früh klare Verhältnisse. „Es war wichtig, gut zu starten, damit Hannover den Glauben an einen Sieg verliert“, sagte der Linkshänder. Das Vorhaben hatten seine Teamkollegen und er perfekt in die Tat umgesetzt. So spielten sie TSV Hannover-Burgdorf: Ziemer, Semisch (ab 52.) - Häfner (4), Olsen (1), Patrail - Kastening (2), Lehnhoff - Schmidt (1) - Hykkerud (1), Szücs, Gudmundsson (2), Karason (3/1), Pollex (n.e.), Christophersen (4) Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren, Stanic (n.e.) - Petersson (7), Schmid (1), Mensah Larsen (7) - Groetzki (4), Gensheimer (2) - Baena (4) - Kneer (2), Sigurmannsson, Reinkind (2), Steinhauser, Ekdahl du Rietz, Guardiola (1) Spielfilm: 1:4 (4.), 2:7 (13.), 6:10 (24.), 7:13 (Hz.), 11:21 (40.), 15:24 (49.), 18:30 (Ende) - Siebenmeter: 2/1 - 2/0 - Zeitstrafen: 3/1 - Beste Spieler: Ziemer, Häfner - Mensah Larsen, Petersson, Appelgren - Zuschauer: 3051 - Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg).