Sport Zittersieg vor enttäuschender Kulisse

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Frankfurt. Die Rhein-Neckar-Löwen haben gestern die Pflichtaufgabe in der Champions League erfüllt und das Heimspiel gegen IFK Kristianstad mit 30:29 (17:13) gewonnen. Der deutsche Meister mühte sich mehr zum Erfolg gegen den schwedischen Titelträger in der Vorrundengruppe B, als dass er brillierte.

Die Beziehung der Löwen zur Königsklasse des europäischen Vereinshandballs ist weiter nicht von Liebe geprägt. Bei den Badenern scheint schon allein die Hymne des Wettbewerbs ein Gefühl der Müdigkeit auszulösen. Wie beim 31:30 gegen Celje vor zwei Wochen und beim 28:30 in Brest am Samstag wirkten die Spieler im Gegensatz zu den Partien in der Bundesliga träge und unkonzentriert. „Vielleicht ist das irgendwo im Hinterkopf“, sagte Andy Schmid mit Blick auf das Wissen um die Belastung in der Champions League. Die Leistung der Löwen orientierte sich in der Anfangsphase zudem am Zuschauerinteresse in der Halle. Gerade einmal 1312 Besucher waren in die Fraport-Arena gekommen, um dem zweiten Champions-League-Heimspiel der Löwen live beizuwohnen. Ähnlich mau war auch der Auftritt der Badener, die deshalb nach zwölf Minuten mit 5:7 hinten lagen. Zum Vergleich: Eine Woche zuvor hatten die Löwen in Gummersbach bis zur Pause nur sechs Gegentreffer hinnehmen müssen. Die Gesichtsfarbe von Nikolaj Jacobsen hatte sich schon bedenklich in Richtung rot gewandelt, als seinen Spielern offensichtlich klar geworden war, dass es sich nicht um ein Test-, sondern ein Pflichtspiel handelte. In der Defensive packten die Akteure jetzt etwas kräftiger zu und warfen vorne nicht mehr so überhastet wie zu Beginn. Gegen die wackeren, aber keinesfalls ebenbürtigen Schweden reichte das, um sich bis zur Pause doch noch komfortabel mit 17:13 in Führung zu werfen. Jetzt war der Trainer zufriedener. „Wir haben das gut gespielt bis zehn Minuten vor dem Ende“, fiel das Fazit von Jacobsen später mehrheitlich positiv aus. Nach der Pause kontrollierten die Löwen das Geschehen lange Zeit, ehe sie eine 28:22-Führung leichtfertig auf ein 28:26 schmelzen ließen. Sechs Minuten vor dem Ende herrschte noch einmal Spannung, ehe Rafael Baena und Hendrik Pekeler mit ihren Treffern zum 30:26 für erste Sicherheit sorgten. Dennoch wurde es noch einmal richtig spannend, bis sich die Löwen zum Ende hin zum Sieg gezittert hatten. „Zwei Tore in den letzten zehn Minuten sind einfach zu wenig“, monierte Jacobsen. Zuvor hatte er lange mit seinen Spielern in der Kabine gesprochen. Immerhin hatte es zu zwei Zählern gereicht, so dass die Badener jetzt in der Champions League 5:3 Punkte auf dem Konto haben. So spielten sie Rhein-Neckar-Löwen: Palicka, Appelgren - Reinkind (5), Schmid (8/3), Mensah Larsen (4) - Groetzki (4), Manaskov (3) - Pekeler (2) - Sigurdsson, Baena (1), Ekdahl du Rietz (1), Petersson (1), Guardiola (1), Steinhauser, Abt IFK Kristianstad: Simic, Larsson - Lagergren (2), Jonsson (2), Gudmundsson (4) - Sörensen, Tollbrink (5/4) - Lipovac (2) - Arnarsson (4), Henningsson (4), Moen Nilsen (3), Larsson, Hallen (1), Tatarintsev, Hanisch (1) Spielfilm: 0:2 (4.), 5:7 (12.), 10:9 (18.), 13:11 (25.), 17:13 (Hz.), 22:18 (37.), 25:20 (43.), 28:22 (50.), 28:26 (54.), 30:29 (Ende) - Siebenmeter: 4/3 - 4/4 - Zeitstrafen: 3/6 - Beste Spieler: Mensah Larsen, Schmid - Gudmundsson, Arnarsson - Zuschauer: 1312 - Schiedsrichter: Pavizevic/Raznatovic (Montenegro).

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