Sport Zu viele leichte Gegentore

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Minden. Die TSG Ludwigshafen-Friesenheim hat sich gestern Abend um ein besseres Ergebnis in der Handball-Bundesliga gebracht. Bei GWD Minden verlor der Aufsteiger mit 26:33 (12:15). Es war die dritte Auswärtsniederlage in dieser Saison für TSG – bei bislang drei Spielen in der Fremde.

Die Vorhut bildete ein Sextett. Oliver Tesch, Stephan Just, Gunnar Dietrich, Stefan Lex, Andrej Kogut und Bogdan Criciotoiu waren schon am Samstag nach Minden gefahren. Das hatte ihnen TSG-Trainer Thomas König erlaubt. Tesch und Just leben quasi noch in Minden, Ludwigshafen ist ihr Zweitwohnsitz. Tesch kam vor dieser Saison aus Minden zur TSG, Just im Oktober 2012. Der Rest des TSG-Trosses trudelte dann nach einer kleinen Odyssee auf der Autobahn etwas später als geplant in Ostwestfalen ein. Ein Wildschwein auf der Fahrbahn hatte den Verkehr blockiert. So richtig die Sau raus lassen hätte die Friesenheimer Mannschaft gestern auf der Rückfahrt – hätte das Team so konsequent weitergespielt wie zu Beginn. Denn die ersten 15 Minuten war Friesenheim die tonangebende Mannschaft. Sie führte bis dahin ständig. Doch ein verworfener Siebenmeter von Kapitän Philipp Grimm riss Minden aus der Anfangslethargie. Christoph Steinert erzielte die erstmalige Mindener Führung – und diese gaben die Ostwestfalen schließlich auch nicht mehr her. Friesenheim hatte mehrmals die Gelegenheit, wieder ranzukommen und die Partie zu drehen. Aber auch ein kurzzeitiges doppeltes Überzahlspiel brachte keinen Erfolg. Minden hatte die Wende geschafft. Dabei stand die Mannschaft stark unter Druck. Der Saisonstart war mies und GWD hat drei Stammspieler zu ersetzen. Das gelang bislang nicht so gut. Doch gegen die TSG lief es dann nach 15 Minuten immer besser. So gut, dass die Gastgeber zeitweise einen Acht-Tore-Vorsprung herausgespielt hatten. „Wir haben gut begonnen, aber dann zu viele einfache Tore von Minden zugelassen“, sagte TSG-Trainer Thomas König. Die Niederlage sei aber kein Weltuntergang, denn Minden habe eine erfahrene Mannschaft mit vielen guten Spielern. „Wir hätten durchaus was reißen können, aber wenn man mit fünf Toren zurück liegt, dann ist es gegen so eine Mannschaft schwer noch einmal ranzukommen, obwohl wir die Gelegenheiten dazu hatten“, kommentierte König. Goran Perkovac, Trainer von GWD Minden, war ob des Sieges erleichtert. „Das war ein sehr wichtiges Spiel für uns, deshalb waren wir zu Beginn zu verkrampft. Wir müssen uns trotz des Sieges noch steigern, aber ich bin erst einmal froh, dass wir gegen Friesenheim gewonnen haben, denn die TSG kann besser spielen als heute.“ Dies wussten die Friesenheimer. „Der Druck auf Minden war groß im Vorfeld. Sie mussten unbedingt gewinnen. Dies wollten wir ausnutzen, aber es ist uns nicht gelungen“, ärgerte sich Kapitän Philipp Grimm, „das klappte deswegen nicht, weil wir die schlechteste Abwehrleistung in dieser Saison gezeigt haben. Damit kann man eben kein Spiel gewinnen.“

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