Handball Auf dem Zahnfleisch in den Klassenkampf

Trägt viele Lasten auf seinen Schultern: Eulen-Kapitän Gunnar Dietrich.
Trägt viele Lasten auf seinen Schultern: Eulen-Kapitän Gunnar Dietrich.

«LUDWIGSHAFEN.» Auf der Bank der Eulen Ludwigshafen ist derzeit viel Platz. Zu viel. Nur drei Einwechselspieler saßen dort zuletzt. Morgen (16 Uhr, Friedrich-Ebert-Halle ) im Heimspiel gegen SC SC DHfK Leipzig sind es wohl maximal vier.

Hinter der Bank der Eulen nahmen beim jüngsten Heimspiel, beim bitteren 23:24 gegen Bietigheim, die verletzten Asse Pascal Durak, Stefan Salger, Azat Valiullin, Alexander Feld und Jan Remmlinger Platz. Eine Pechserie ohne gleichen beutelt die Mannschaft, die seit Wochen auf dem Zahnfleisch geht. Morgen kommt Leipzig, das auch Sorgen hatte, aber nun wieder mit voller Kapelle spielen kann. 7:17-Punkte weiß der Gast auf dem Konto, die Eulen haben 2:22. Im Training muss Eulen-Coach Ben Matschke Nothelfer von Drittligisten holen oder Co-Trainer Frank Müller und Teammanager Philipp Grimm reaktivieren, um mit Sechs gegen Sechs üben zu können. „Die Stimmung ist trotzdem gut“, sagt Matschke, der versucht, dem favorisierten Gast mit taktischen Kniffen beizukommen. Die gute Stimmungslage bestätigt Gunnar Dietrich, der Kapitän – trotz der Personalprobleme, die sich auf dem überzogenen Punktekonto niederschlagen. „Man sieht ja, welches Potenzial wir auf der Bank nicht haben“, verweist der 32-Jährige auf den Ausfall wertvoller Kräfte. „Dadurch sind wir leichter ausrechenbar“, weiß Dietrich. „Wir können so dezimiert und mit nur drei Auswechselspielern das Tempo nicht so hochhalten“, verdeutlicht der Routinier, der aber die Außenseiterchance beschwört. „Mit den Fans im Rücken, müssen wir unsere Chance suchen“, fordert Dietrich. Er sieht sich als Führungsfigur auch gefordert, wenn die jungen Kollegen „übermütig werden“. „Ich versuche zu führen, auch mal Tempo rauszunehmen. Aber bremsen soll man sie nicht, sie sollen Spaß haben,“ sagt Dietrich mit Blick auf die spielstarken Rückraumkollegen Jerome Müller oder auch Pascal Bührer. Sie tun den Eulen wirklich gut. Marcus Endlich, der Geschäftsführer, ist bemüht, die Mannschaft in Abstimmung mit Matschke zu verstärken. „Wir machen aber nur etwas, was uns wirklich sofort hilft.“

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