Handball Charaktertest gegen die Übermannschaft

Auch eine Alternative als Siebenmeterschütze: Pascal Bührer.
Auch eine Alternative als Siebenmeterschütze: Pascal Bührer.

«LUDWIGSHAFEN.»Der Spitzenreiter kommt. Die SG Flensburg-Handewitt, mit 34:0 Punkten die Übermannschaft der Bundesliga, gastiert am zweiten Weihnachtsfeiertag (16 Uhr) bei den Eulen Ludwigshafen, dem extrem vom Verletzungspech gebeutelten Tabellenletzten.

Klarheit geschaffen haben die Eulen am Tag vor Heiligabend: Rückraum-Hoffnung Pascal Bührer bleibt den Ludwigshafenern ligaunabhängig treu. Der 23 Jahre alte Mittelmann unterschrieb einen bis Mitte 2021 gültigen Kontrakt. Derzeit fehlt Bührer aufgrund eines im Spiel gegen die Rhein-Neckar-Löwen erlittenen Handbruchs. „Pascal hat sich gut entwickelt. Er kann, wenn er wieder gesund ist, den nächsten Step machen. Das ist ein Junge, der ins Konzept passt, einer, mit dem ich sehr gerne arbeite, weil er lernwillig und sehr aufnahmefähig ist“, lobt Trainer Ben Matschke. Im letzten Spiel des Jahres 2018 gegen den Spitzenreiter gibt David Špiler sein Heimdebüt. Ansonsten ist Matschke fast ohne Alternativen; denn neben Bührer fallen auch Jan Remmlinger, Alexander Feld, Pascal Durak, Max Haider und Azat Valiullin weiterhin aus. Der Flensburger Meistermacher Maik Machulla legt Wert auf höchste Professionalität seiner Jungs – gerade auch wegen der klaren Favoritenstellung seiner Mannschaft. „Wir legen unseren vollsten Fokus auf solche Spiele. Wir wissen genau, dass wir unseren besten Handball in Ludwigshafen zeigen müssen, um die zwei Punkte zu holen. Das müssen wir von uns erwarten“, betont der SG-Coach: „In der Bundesliga gibt es keine Zeit, um zu experimentieren. Im Gegenteil: Das ist ein Spiel in voller Halle und noch dazu am zweiten Weihnachtsfeiertag. Da gibt es gar keinen Grund, etwas auszuprobieren. Wir gehen das Spiel mit voller Energie an und mit allem, was wir haben. “ Um das brutale Verletzungspech der Eulen weiß der SG-Coach. „Wenn man solche Ausfälle bei Teams wie den Eulen hat, dann ist das nicht einfach zu kompensieren, weil man nicht die Breite im Kader hat. Aber ich glaube, dass es auch immer eine Chance für andere Spieler ist, sich in den Fokus zu spielen und Verantwortung zu übernehmen. In solchen Phasen rücken Teams auch enger zusammen. Das ist eine Qualität, die Mannschaften haben, die lebendig sind, die eine gute Struktur haben und die intakt sind, weil sie sich von solchen schwierigen Momenten eben nicht aus der Bahn werfen lassen“, meint Machulla. Trotz des Personalengpasses sieht Ben Matschke der Partie furchtlos entgegen. „Wir freuen uns drauf“, betont der Coach, der seine Rumpftruppe vor einem weiteren „Charaktertest“ sieht. Seine Jungs wüssten schon, was sie ihren treuen Fans schuldig sind. Die Hoffnung zu punkten, den Klassenerhalt zu schaffen, wenn der Kader komplett ist, hat Matschke noch immer. „Mein Schwerpunkt im Januar wird das Play-book sein, um David schnell mit allem vertraut zu machen“ sagt Matschke mit Blick auf Neuzugang Špiler. Vor allem aber steht Athletiktraining auf dem Arbeitsplan – auch um den slowenischen Nationalspieler in Top-Zustand zu bringen.

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