Sport Ästhet auf Kufen

Eleganter Schlittschuhläufer: Mark Katic.
Eleganter Schlittschuhläufer: Mark Katic.

«Mannheim.» In nun 25 Jahren Deutsche Eishockey-Liga hat sich zwischen Adlern Mannheim und Nürnberg Ice Tigers eine gesunde Rivalität entwickelt. Doch etwas eint die Kontrahenten vom morgigen Freitag (19.30 Uhr, SAP-Arena). „Das ist eine Topmannschaft, die zusammengestellt wurde, um die Meisterschaft zu holen“, sagt Adler-Trainer Pavel Gross über den Gegner.

Aber auch der neue Mannheimer Kader wurde mit diesem Ziel gebastelt. Dafür bedurfte es gewisser Anpassungen. In der Verteidigung etwa „wollten wir mobiler werden“, erklärt Mike Pellegrims, der Trainerkollege von Pavel Gross, als Ex-Abwehrspieler hauptsächlich für die Defender zuständig. Auch dank Neuzugang Mark Katic (29) macht sich dies bereits bemerkbar. „Er lebt vom Schlittschuhlaufen – wie ich damals auch“, sagt Pellegrims. Fürwahr ähneln sich beide im Spielertyp, wobei der heute 50-Jährige grinsend feststellt: „Er ist kleiner als ich.“ Noch kleiner, will er damit wohl sagen, was vielleicht ein Grund dafür ist, dass Katic nur elf Spiele in der besten Liga der Welt, der NHL, absolviert hat. „Aber vielleicht war ich damals auch einfach noch nicht so weit“, sagt der Linksverteidiger dazu. Kaum 21 Jahre jung war er, als er für die New York Islanders auflief. Dass es nicht zur echten und langen NHL-Karriere reichte, bedauert Katic heute nicht, denn: „Ich hatte in Europa so viel Spaß!“ Nach einem Jahr bei den Eisbären Berlin, gekrönt von der deutschen Meisterschaft, zog es Katic 2013 in die multinationale KHL. Und nach Zagreb, denn: Sein nach Kanada ausgewanderter Großvater stammt aus Kroatien. „Jugoslawien war kommunistisch, er hat auf ein besseres Leben gehofft“, erzählt Mark Katic und fährt fort: „Das hat er in Kanada auch gefunden. Mein Vater und ich somit auch. Wir sind ihm für seine Entscheidung dankbar.“ Seine vier Jahre bei Medvescak Zagreb, wo er auch Teamkollege des Ex-Mannheimers Mike Glumac war, hat er genossen – trotz der vielen Reiserei zu den Spielen in Russland: „Nach Wladiwostok – das zieht sich.“ Aber Zagreb sei eine schöne Stadt zum Leben. Danach ging’s für eine komplette Spielzeit zu AIK Skellefteå in Schweden. Dort hatte ihn der neue Adler-Sportmanager Jan-Axel Alavaara, Spezialist für Skandinavien, besonders im Blick ... Jetzt also wieder die DEL, Mannheim. Wo man über die Schlittschuhtechnik des 29-Jährigen staunt. „Es hat sich so ergeben“, sagt Katic auf sein Talent angesprochen, „wo ich aufwuchs, habe ich quasi auf einem zugefrorenen See gewohnt.“ Also die klassische kanadische Eishockey-Kindheit, in den Wintern Ontarios. Mit dem Saisonstart und vier Punkten ist Katic, der im ersten Spiel samt Powerplay auf stattliche 22 Minuten Eiszeit kam, recht zufrieden. „Allerdings wurden uns auch unsere Probleme aufgezeigt“, sagt er. „Wir sind als Mannschaft besser gelaufen“, verglich Pavel Gross das Auftakt-1:2 n.V. gegen Düsseldorf und den 5:1-Erfolg in Augsburg. Marcel Goc wird den Adlern weiter fehlen. Eine Muskelverletzung im Brustbereich zwingt den Routinier zu einer drei- bis vierwöchigen Pause. Tommi Huhtala und Cody Lampl, die in Augsburg krank fehlten, sind ebenso wieder fit wie Luke Adam.

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