Eishockey Adler Mannheim gewinnen auch zweites Auswärtsspiel in Ingolstadt

Die beiden Adler Tim Wohlgemuth und Stefan Loibl jubeln zu früh, denn das Tor gegen Ingolstadt wird nicht gegeben.
Die beiden Adler Tim Wohlgemuth und Stefan Loibl jubeln zu früh, denn das Tor gegen Ingolstadt wird nicht gegeben.

Nach dem dritten Halbfinalspiel zwischen den Adlern Mannheim und dem ERC Ingolstadt in der Deutschen Eishockeyliga gehen die Adler in der Serie mit 2:1 in Führung. Sie siegten am Dienstagabend bei den Panthern mit 2:1 (0:0, 2:1, 0:0).

Nachdem die Emotionen zum Ende von Spiel zwei noch so hoch gekocht waren, konzentrierten sich beide Mannschaften am Dienstag wieder auf Eishockey. Dafür mussten die Adler ihren Kader gegenüber der Heimniederlage ein wenig umbauen. Der gesperrte David Wolf wurde durch Joe Cramarossa ersetzt. Außerdem gab Jordan Szwarz nach fünf Wochen Verletzung seine Play-off-Premiere in diesem Jahr. Dafür fehlten Korbinian Holzer und Simon Thiel. Für Holzer rückte Arkadiusz Dziambor in die Verteidigung.

Sonderlich gestört hatten diese Umstellungen nicht. Die Adler wirkten im ersten Durchgang konzentriert, hatten Vorteile. Und ein bisschen Pech. Ingolstadts Kevin Reich hielt die Scheibe von Tim Wohlgemuth nicht fest, Markus Eisenschmid stocherte den Puck ins Netz. „Wir dachten, es ist ein Tor. Die Schiedsrichter haben das anders gesehen“, kommentierte Rückkehrer Szwarz die Situation nach zwei Minuten.

Torschiedsrichter sieht freie Scheibe nicht

Tatsächlich hatte der Torschiedsrichter die Partie schon unterbrochen, weil aus seinem Winkel die freiliegende Scheibe nicht zu erkennen war. Beeindruckend außerdem, wie die Adler die fünfminütige Strafzeit gegen Cramarossa überstanden, der Emil Quaas etwas unglücklich mit einem Check an die Bande erwischt hatte.

Durchgang eins zeigte eher Vorteile für die Gäste, die in den meisten Statistiken führten – nur eben nicht auf der Anzeigetafel. Das änderte sich in den zweiten 20 Minuten, obwohl nun der ERC Ingolstadt sich ein optisches Übergewicht erspielt hatte. Verdient die 1:0-Führung durch Steffan Matteau (27.), der am Ende eines perfekten Spielzuges stand, der hinter dem Ingolstädter Tor begonnen hatte und mit einem trockenen Schlenzer unter die Latte endete.

18 Sekunden bis zum Ausgleich

Aber viel abgeklärter als die Adler kann man nicht antworten. Noch in den Jubel hinein, gerade einmal 18 Sekunden lief die Partie wieder, nutzte Matthias Plachta die Unaufmerksamkeit bei den Gastgebern, zog davon und vollendete trocken (27.).

Damit nicht genug. Jordan Szwarz veredelte seine Rückkehr mit dem 2:1 (35.). Ein so oft herbeigeredeter „schmutziger Treffer“ in der ersten Überzahl der Adler. Szwarz brachte die Scheibe von hinten einfach vor das Tor der Gastgeber und von dort sprang sie über Schlittschuh und Schläger der Verteidiger vorbei am eigenen Torhüter. In Sachen Abgeklärtheit und Effizienz letztlich ein perfektes Auswärtsdrittel.

Ein wieder bärenstarker Tiefensee

Und es wurde sogar ein insgesamt perfektes Auswärtsspiel, denn in einem insgesamt ausgeglichenen Abschlussdrittel hatten zwar beide Mannschaften ihre Chancen, aber Mannheim verteidigte den Vorsprung mit viel Routine und einem erneut bärenstarken Arno Tiefensee im Tor, der in Felix Brückmann nur einen neuen Kollegen auf der Bank hatte und die eigentliche Nummer eins der Adler auch dort hielt. Für Trainer Bill Stewart gibt es schließlich keinen Grund für einen Wechsel auf dieser Position.

So verteidigten die Mannheimer den erneuten Auswärtssieg – immerhin bereits der fünfte in Serie in den Playoffs in diesem Jahr. Fast schade, dass sie am Donnerstag, 19.30 Uhr, wieder in der heimischen SAP-Arena antreten müssen.

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