Sport Ein Kantersieg ohne rechten Glanz

Mit Haken und Ösen: Hendrik Pekeler wird in die Zange genommen, links Andy Schmid.
Mit Haken und Ösen: Hendrik Pekeler wird in die Zange genommen, links Andy Schmid.

«Minden.»Die Rhein-Neckar Löwen gewannen gestern Abend ungefährdet 35:24 (17:13) bei GWD Minden und sind wieder Tabellenführer der Handball-Bundesliga. Erst in der Schlussphase sorgte der Meister für einen zweistelligen Erfolg.

„Das war irgendwie ein komisches Spiel“, sagte Nikolaj Jacobsen nach den 60 Minuten bei den Ostwestfalen. Lange mussten sich die Löwen mühen und doch stand auf der Anzeigetafel zum Schluss ein deutlicher Vorsprung. „Wir waren heute aus dem Rückraum nicht so stark“, monierte der Trainer, der trotzdem einen klaren Sieg kommentieren durfte. „Palle hat am Ende Ruhe reingebracht“, sagte Jacobsen in Richtung des starken Keeper Andreas Palicka. Am Beginn der harten Woche mit vier Partien in acht Tagen schnaufte der Löwen-Trainer durch, dass sich kein weiterer Akteur aus seiner Mannschaft verletzt hatte. Gleichzeitig nahm er wohlwollend zur Kenntnis, dass der Innenblock ohne Abwehrchef Gedeon Guardiola gut harmonierte. „Ersatzmann“ Filip Taleski machte seine Sache gut, wobei abzuwarten bleibt, wie das Herzstück der Löwenabwehr gegen Topgegner funktioniert – die Mindener gehören nicht zur Elite der Bundesliga. Ein paar Minuten hatte es gedauert, bis die Löwen die richtige Spur auf dem Weg zum Auswärtssieg gefunden hatten. Bis zum 4:4 (8.) hielten die Ostwestfalen die Begegnung offen, danach sorgten drei Tore hintereinander für das 7:4 und nach 18 Minuten waren die Löwen ihrem Kontrahenten beim 12:6 enteilt. Fortan kontrollierten die Löwen das Geschehen ohne brillieren zu müssen. Ein paar Unaufmerksamkeiten in der Abwehr sorgten dafür, dass der Vorsprung bis zur Pause auf vier Treffer geschrumpft war (17:13). Zudem machte den Löwen der GWD-Halbrechte Christoffer Rambo Probleme – der Norweger hatte nach 30 Minuten schon fünf Mal aus dem Rückraum getroffen. Rambo blieb nach der Pause ein Aktivposten im Spiel der Mindener, am Sieg des Meisters konnte er trotz acht Treffer am Ende nicht rütteln. Das lag daran, dass Andreas Palicka in der letzten Viertelstunde mit spektakulären Paraden aufwartete – da haftete dann doch noch Glanz an diesem Arbeitssieg, der zum Kantersieg wurde. „Es spricht für uns, wenn wir mit elf Toren gewinnen und nicht richtig zufrieden sein können“, sagte Löwen-Kapitän Andy Schmid. Schon morgen, 17.30 Uhr, geht es für die Löwen weiter, im Harres in St. Leon-Rot treffen sie in der Champions League auf HBC Nantes. Im finalen Gruppenspiel der Königsklasse geht es sportlich um nichts mehr, am vierten Platz im Abschlussklassement wird sich nichts mehr ändern. So spielten sie GWD Minden: Christensen, Sonne-Hansen (1) - Rambo (8), Südmeier (3), Bilbija (2) - Svitlica (1), Zvizej (3/1) - Gullerud (2) - Mansson, Nowatzki (1), Gertges, Pusica (1), Michalczik (2), Kister, Doder Rhein-Neckar-Löwen: Palicka, Appelgren - Petersson, Schmid (5), Mensah (7) - Groetzki (3), Sigurdsson (11/3) - Pekeler (5) - Baena (2), Radivojevic, Reinkind (1), Tollbring, Keller, Taleski (1) Spielfilm: 3:3 (7.), 6:12 (18.), 10:13 (25.), 13:17 (Hz.), 18:22 (40.), 20:26 (45.), 21:29 (51.), 25:34 (Ende) - Siebenmeter: 1/1 - 4/3 - Zeitstrafen: 1/1 - Beste Spieler: Rambo, Südmeier - Palicka, Sigurdsson, Mensah - Z uschauer: 2883 - Schiedsrichter: Geipel/Helbig (Steuden/Landsberg).

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