Sport Ein Trauerspiel in Blau-Weiß-Rot

Der nächste Einschlag im Tor der Adler: Der Augsburger Trevor Parkes erzielt gegen Torwart Chet Pickard das Tor zum 0:4.
Der nächste Einschlag im Tor der Adler: Der Augsburger Trevor Parkes erzielt gegen Torwart Chet Pickard das Tor zum 0:4.

«MANNHEIM.»Quo vadis, Adler Mannheim? Der siebenmalige deutsche Eishockey-Meister lieferte gestern Abend eine indiskutable Leistung ab und kassierte eine verdiente 1:5 (0:3; 1:2; 0:0)-Niederlage gegen die Augsburger Panther.

Adler-Cheftrainer Bill Stewart wollte mit der „Verbannung“ von Devin Setoguchi auf die Tribüne eigentlich ein Zeichen setzen. Der Ex-NHL-Spieler blieb bisher weit hinter den Erwartungen zurück. Doch der erhoffte Effekt blieb aus. Denis Reul (3.), Ryan MacMurchy (6.) und Sinan Akdag (7.) gaben Warnschüsse ab. Das war es aber auch schon mit der Mannheimer Herrlichkeit. Bei den Adlern, bei denen Kapitän Marcus Kink für den verletzten Mathieu Carle in die Verteidigung rückte und der zuletzt überzählige Daniel Sparre aufs Eis zurückkehrte, lief nichts zusammen. Augsburg, kompakt stehend und auf Konter lauernd, zeigte, wie es geht: Arvids Rekis besorgte mit einem strammen Schuss die Gästeführung (10.). Adler-Verteidiger Mark Stuart nahm seinem Schlussmann Dennis Endras da wohl noch die Sicht. Als Christoph Ullmann in Mannheimer Unterzahl einen Konter leichtfertigt vertändelte, schlug Augsburg durch Gabriel Guentzel erneut zu – 0:2 (12.). Und damit nicht genug: Evan Trupp nutzte den sich bietenden Freiraum zum dritten Gästetreffer (17.). Lautstark bejubelt von den Adler-Fans, die in der Folge – unter anderem mit einer Polonaise durch die Arena – sich selbst feierten. Endras machte daraufhin Platz für seinen Ersatz Chet Pickard. Der nach achtwöchiger Verletzungspause zurückgekehrte David Wolf versuchte seine Mannschaftskameraden zwar nochmals wachzurütteln, als er sich nach seiner Chance gleich mit zwei Augsburgern anlegte – vergebens (18.). Die Gäste machten die Räume vor dem eigenen Tor eng und warteten gegen harmlose Adler auf die sich bietenden Chancen. Den freundlichen Geleitschutz von Adler-Stürmer Luke Adam nutzte Andrew Leblanc für einen Schuss. Diesen verwertete der vor dem Tor lauernde Trevor Parkes zum vierten Streich (27.). War die Frustrationsgrenze der Adler erreicht? Nein. Wolf saß 34 Sekunden auf der Strafbank, als Matthew White das 5:0 für Augsburg nachlegte (30.). Immerhin: Adler-Torjäger Chad Kolarik fälschte den Schuss von Nikolai Goc zum Ehrentreffer ab (32.). Es ist müßig darüber nachzudenken, ob die Adler des gestrigen Abends nach dem Unterzahltreffer von Andrew Desjardins nochmals Anschluss gefunden hätten (37.). Die Unparteiischen Sirko Hunnius/Daniel Piechaczek gaben den Treffer nach Ansicht der Fernsehbilder wegen eines angeblichen Schlittschuhtores aber ohnehin nicht. Es passte eben alles zusammen an diesem traurigen Eishockey-Abend ... So spielten sie Adler Manhheim: Endras (17. Pickard) – Reul, Stuart; Larkin, Johnson; Akdag, Nikolai Goc; Kink – Raedeke, Desjardins, Plachta; Kolarik, Adam, Hungerecker; Sparre, Festerling, Wolf; MacMurchy, Marcel Goc, Ullmann Augsburger Panther: Boutin – Lamb, Valentine; Guentzel, Tölzer; Cundari, Rekis; Dinger – Parkes, Leblanc, White; Detsch, Kretschmann, Trevelyan; Schmölz, Trupp, Holzmann; Hafenrichter, Stieler, Davies Tore: 0:1 Rekis (Hafenrichter) 09:44, 0:2 Guentzel (Parkes) 11:15, 0:3 Trupp (Cundari) 16:32, 0:4 Parkes (Leblanc) 26:11, 0:5 White (Guentzel) 29:30, 1:5 Kolarik (Nikolai Goc) 31:30 - Strafminuten: 10 - 6 - Beste Spieler: Pickard, Desjardins – Parkes, Guentzel, Leblanc - Zuschauer: 7754 - Schiedsrichter: Hunnius/Piechaczek (Berlin/Finning).

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