Sport Eine Klasse besser

Köln. Vor nur 8275 Besuchern in der Lanxess-Arena kassierten die Kölner Haie eine verdiente 0:3 (0:1, 0:2, 0:0 )-Niederlage gegen den Tabellenführer der DEL, die Adler Mannheim.

Es war so ruhig in der Arena, dass die Gesänge der etwa 200 Mannheimer Fans im Oberrang gut zu hören waren. Schon als das zweite Drittel des DEL-Duells zwischen den Kölner Haien und den Adler Mannheim lief, besangen sie einen „Auswärtssieg“ ihrer Mannschaft. Sie freuten sich in dem Moment nicht zu früh. Die Gäste aus der Kurpfalz waren gestern zu stark für die Kölner. Nach neun Spielen als Haie-Coach stehen für Niklas Sundblad, Nachfolger des vor gut einem Monat entlassenen Uwe Krupp, damit sieben Niederlagen und nur zwei Siege zu Buche. Ansätze zur Besserung waren im Spiel gegen die deutlich überlegenen Mannheimer nicht zu erkennen. „Wir haben die Schnauze voll“, sangen die Haie-Fans, als es vorbei war. Man kann sie verstehen. Drei Kölner waren in der elftätigen DEL-Pause im Länderspieleinsatz gewesen, die Mannheimer hatten neun Nationalspieler abgestellt. Die Haie, deren Topscorer Mike Iggulden kurzfristig aufgrund einer Rückenblessur ausfiel, wirkten am Anfang ein wenig frischer. Als Denis Reul schon in der vierten Minute auf die Strafbank geschickt wurde, spielten sie aber ein schwaches Powerplay. Überhaupt fehlten ihnen in der Offensive Selbstvertrauen und Ideen. Die Gäste waren effektiver und in jeder Hinsicht schneller. Nachdem die Adler nach etwa zehn Minuten zu sich gefunden hatten, schlugen sie zu. Jamie Tardif markierte aus kurzer Distanz das 0:1 (11.). Jamie Johnson vergab vor der ersten Pause die Chance zum Ausgleich, als er allein vor Keeper Dennis Endras auftauchte, aber nur einen schwachen Schuss zustande brachte (16.). Das war einfach zu wenig. Es wurde ein trauriger Abend für die Kölner Haie. Wären sie ein Fußball-Team, so würde man sagen: Sie spielten mutlos wie ein Absteiger. Die Mannheimer waren eine Klasse besser. Und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Obwohl die Kölner auch am Anfang des Mitteldrittels versucht hatten, Druck aufzubauen, jubelten die Adler zum zweiten Mal. Ausgerechnet der ehemalige Kölner Kai Hospelt schloss einen Konter mit dem Treffer zum 0:2 ab (27.). Auch das 0:3 bewerkstelligte Hospelt, er schlenzte den Puck acht Minuten später schön ins linke Eck. Den Kölner Haien fiel nun nichts mehr ein, es war wenig Emotion auf dem Eis, als Team wirkten sie nicht homogen. Die Mannheimer spielten hingegen gut strukturiert und hatten mit Dennis Endras einen sicheren Rückhalt im Tor, der Nationalkeeper schaffte sein viertes Zu-Null-Spiel der Saison. Im Schlussdrittel versuchten es die Kölner noch einmal und mühten sich, irgendwie Emotion ins Spiel zu bringen. Torsten Ankert lieferte sich einen Faustkampf mit Martin Buchwieser, Marcel Ohmann legte sich mit Daniel Richmond an. Auch diese Zwischeneinlagen half ihnen nicht. Mit einem starken Endras im Tor brachten die Adler den Sieg cool und sicher über die Zeit. So spielten sie Adler Mannheim: Endras - Reul, Goc - Akdag, Richmond - Raymond, Wagner - Fischer - Rheault, Hospelt, Hecht - Tardif, Metropolit, Plachta - Bittner, Höfflin, Arendt - Buchwieser, Joudrey, Kink
Tore
: 0:1 Tardif (10:07), 0:2 Hospelt (26:14), ), 0:3 Hospelt (34:14) - Strafminuten: Köln 12 + 10 Weiß - Mannheim 14 - Beste Spieler: Tardif, Hospelt, Endras - Zuschauer: 8275 - Schiedsrichter: Kurmann (Schweiz), Schukies (Herne).

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