Sport Eine Meisterleistung

TÜBINGEN. Andrej Kogut fehlten nach dem Schlusspfiff die Worte. Nie und nimmer hatte der Spielmacher der TSG Friesenheim mit dem vorzeitigen Aufstieg ins Handball-Oberhaus gerechnet. Jetzt geht für den für 2010 aus Düsseldorf gekommenen ehemaligen Junioren-Weltmeister ein sportlicher Traum in Erfüllung.

„Wir wollten auf jeden Fall gegen Neuhausen gewinnen. Aber mit einem Punktverlust von Leipzig war wirklich nicht zu rechnen. Jetzt darf ich auch mit den Eulen Bundesliga spielen“, sagte der glückliche Kogut nach dem 28:25-Sieg. Dabei hatte der 26-Jährige das 24:24 zwischen dem Tabellenvierten Leipzig und Hildesheim im Gegensatz zu Mitspielern und Fans auf dem Spielfeld überhaupt nicht registriert. Kogut: „ Ich habe die Jungs kurz vor Schluss noch zusammengestaucht und gesagt, dass wir etwas für Torverhältnis machen müssen. Jan Claussen hat es mir dann gesagt. Es ist ein wahnsinniges Gefühl, diesen großen Erfolg erreicht zu haben“. Auch am Samstagabend führte der spielstarke Kogut gegen die bis in die Schlussminuten gegen eine Niederlage ankämpfende Neuhausener Mannschaft klug Regie. Matchwinner des bis in die Haarspitzen motivierten Friesenheimer Teams war einmal mehr Kapitän Philipp Grimm. Dank seiner acht Treffer bis zur Pause (18:11) schaffte sich die Sieben von Coach Thomas König ein beruhigendes Polster. Am Ende war auch beim Torjäger der Akku leer: „Wir haben mit einem grandiosen Auftritt in den ersten 30 Minuten dem TVN den Schneid abgekauft. Das war eine Meisterleistung des gesamten Teams“. Grimm verriet nach dem Triumph, dass ihn seine Mannschaftskollegen bei der Anreise mit dem Bus noch ausgelacht haben: „ Ich habe den Jungs gesagt, dass wir heute vielleicht aufsteigen können. Daran hat keiner ernsthaft geglaubt. Jetzt haben wir gegen Nordhorn zu Hause keinen Druck mehr.“ Auch Rechtsaußen Marco Hauk ist es sehr recht, dass der Druck nach dem vorzeitigen Aufstieg langsam von den Spielern abfällt: „ Wir waren vor Neuhausen, das zuletzt eine Serie mit 21:3 Punkten hinlegte, gewarnt. Alle Kräfte haben wir in dieses Spiel investiert und wurden dafür belohnt“. Der in Neuhausen viermal treffende Rechtsaußen geht nach 2010 nunmehr zum zweiten Mal für die „Eulen“ in der Bundesliga auf Torjagd. „Ich habe gar keine richtigen Klamotten zum Feiern danach dabei. So überraschend bin ich noch nie aufgestiegen“, sagte Marco Hauk. Völlig überraschend kam der zweite Aufstieg innerhalb von drei Jahren auch für TSG-Geschäftsführer Werner Fischer: „ Wir wollten in Neuhausen nur gewinnen und gegen Nordhorn zu Hause den Aufstieg perfekt machen. Unser Dank gilt an Hildesheim, das in Leipzig überraschend gepunktet hat“. Die große Aufstiegsfeier mit der Mannschaft von Thomas König findet am Sonntag, 18. Mai (ab 11 Uhr) im TSG-Sportzentrum statt.

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