Sport Eine Wucht

Das 4:3 für die Rhein-Neckar-Löwen ist unterwegs: Jannik Kohlbacher trifft.
Das 4:3 für die Rhein-Neckar-Löwen ist unterwegs: Jannik Kohlbacher trifft.

«Mannheim». Die Rhein-Neckar-Löwen haben es gestern Abend viel besser gemacht als im Endspurt der vergangenen Saison: Gegen die MT Melsungen gab es nach einer teilweise atemberaubenden Leistung einen 34:26 (17:13)-Sieg. Der Vizemeister spielte am dritten Spieltag wie ein Meister.

Was war anders als am 24. Mai, als Melsungen den Gastgebern den Weg zum dritten Titel in Serie verbaute? Nun, gestern waren die Löwen frisch, hellwach, mit viel mehr Biss als damals am Ende einer langen, kräftezehrenden Saison. Sie wollten den Sieg einfach viel mehr als die ambitionierten Nordhessen. Das war an vielen Szenen erkennbar. So stoppte Alexander Petersson in der 23. Minute Marino Maric im letzten Moment, als dieser auf das Tor von Michael Appelgren zulief, er spitzelte ihm den Ball weg. Im Löwen-Angriff war Jannik Kohlbacher immer eine Spur aufmerksamer als seine Gegenspieler, fing etliche zurückprallende Bälle noch ab. „Wir haben ihn nicht in den Griff bekommen. Torhüter Appelgren war überragend. Wir wollten schnell spielen, wir hatten keine Körpersprache“, meinte Melsungens Michael Müller. Spielentscheidend war ein Zwischenspurt nach 13 Minuten. Die Löwen lagen da 7:8 zurück, arbeiteten sich in die Partie und zogen mit einem 10:4-Lauf auf 17:12 davon. Und nach der Pause legten die Löwen gleich ein 5:1 hin. „Ich bin hochzufrieden, wir wurden von Minute zu Minute besser. Wir haben einen tollen Handball gespielt“, fand Trainer Nikolaj Jacobsen. Das alles gelang durch eine bewegliche Löwen-Abwehr mit dem abermals überragenden Mikael Appelgren zwischen den Pfosten. Der Keeper vollbrachte eine Großtat nach der anderen, hielt freie Bälle von den Außen Yves Kunkel und Dimitri Ignatow. Den Kreisläufer Marino Maric entnervte er geradezu. In der 41. Minute nahm ihn sich Trainer Nikolaj Jacobsen zur Brust. Der Trainer war so begeistert, dass er seinen Keeper an der Seitenlinie fest umarmte. „Wenn es so läuft, dann macht es extra Spaß. Aber auch für dieses Spiel gibt es nur zwei Punkte. Ich freue mich sehr, dass uns die Revanche gelungen ist. Wir hatten einen großen Willen, Melsungen zu schlagen. Für mich als früherer Melsunger Spieler sind diese Spiele immer noch etwas besonderes“, betonte der Schwede. Mit so einer Abwehr lässt es sich trefflich spielen. Dem neue Halblinken Steffen Fäth gelangen vor der Pause vier blitzsaubere Tore. Seine Treffer tun dem Vizemeister gut! Andy Schmid riss seine Mannschaft mit, ging voran und seine Anspiele an Jannik Kohlbacher sind schon jetzt eine Augenweide. Alexander Petersson spielt, als wäre er 28 Jahre alt – und nicht 38 Jahre. Große Klasse. „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, vorne und hinten“, sagte Kreisläufer Kohlbacher. so spielten sie Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren - Petersson (5), Schmid (8/1), Fäth (4) - Groetzki (3), Sigurdsson (6/5) - Kohlbacher (6) - Guardiola, Abutovic, Larsen (2), Taleski MT Melsungen: Sjöstrand, Simic - Michael Müller (4), Pavlovic (2), Kühn (5) - Ignatow, Kunkel (2) - Maric (3) - Danner, Mikkelsen (2/1), Philipp Müller, Allendorf, Lemke, Schneider, Birkefeldt (6) Spielfilm: 2:2 (6.), 7:8 (13.), 12:9 (21.), 14:10 (24.), 17:12 (28.), 21:14 (35.), 25:16 (40.), 29:21 (50.), 31:22 (54.) - Siebenmeter: 7/6 - 1/1 - Zeitstrafen: 1/1 - Beste Spieler: Appelgren, Kohlbacher, Petersson, Schmid - Kühn, Birkefeldt - Zuschauer: 5866 - Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg/Magdeburg).

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