Sport Für Genießer

«Mannheim.»Der Champion hat noch einmal ein strammes Programm: Heute (16 Uhr) ist das letzte Saisonspiel gegen MT Melsungen in der SAP-Arena, dann gibt es die Meisterschale, morgen wird mit den Fans gefeiert – so sieht der Stundenplan bei den Rhein-Neckar-Löwen aus.

Gestern bereits wurden die Löwen in Kronau im Rathaus empfangen, auch bei der Stadt Mannheim schauen die Asse noch vorbei, und morgen gibt es ab 13.30 Uhr auf dem Münzplatz in der Mannheimer Innenstadt ein Tête-à-Tête mit den Fans. Was für ein Unterschied zum vergangenen Jahr: Damals fuhren die Löwen mit klopfendem Herzen zum letzten Saisonspiel bei TuS N-Lübbecke, sie sorgten am 34. Spieltag durch das 35:23 für klare Verhältnisse. Spät abends gab es eine spontane Feier, montags wurde auf den Kapuzinerplanken gejubelt. In dieser Spielzeit machten die Löwen mit einem 28:19 gegen den THW Kiel bereits am 32. Spieltag den Titel perfekt. Diesmal konnten sie es länger genießen ... Wenn heute um 17.30 Uhr der Abpfiff der Partie gegen MT Melsungen erfolgt, dann endet eine große Karriere. Das Match gegen Melsungen ist das letzte Handballspiel von Kim Ekdahl du Rietz. Mit 27 Jahren beendet der Schwede seine Laufbahn. Auch der zweite Meistertitel änderte natürlich nichts mehr an seiner Entscheidung. „Es war eine schöne Zeit, aber es ist Zeit zu gehen“, sagte Kim Ekdahl du Rietz der RHEINPFALZ. Zu seinem Ausstand hat er Freunde und frühere Trainer nach Mannheim eingeladen. Und dann? „Dann fahre ich nach Hause, löse meine Wohnung auf, kläre alles an der Uni. Und am Dienstag wache ich in Schweden auf und überlege mir, was ich mit dem Rest meines Lebens anfange“, erläuterte er. Handball, so ließ er durchblicken, war das, was er am besten konnte, aber es war nicht das, was er am meisten wollte. Wie bedauerlich aus der Sicht von Fans und Liebhabern. Der Rückraumspieler, seit 2012 im Klub, spielte seine beste Saison. Er war also schon 2013 dabei, als die Löwen mit dem EHF-Europapokalsieg in Nantes ihren ersten Titel holten. Er bestach stets mit seiner eleganten Spielweise, hat enorme Stärken im Eins-zu-Eins, war ein Trumpf auf dem Weg zum zweiten Titel. Als er im Frühjahr verletzt war, taten sich die Löwen schwer. Einer der ersten Gratulanten direkt nach dem Erfolg gegen den THW Kiel am Meisterabend war Löwen-Legende Uwe Gensheimer. Selbstverständlich haben die Fans ihn während der Saison nicht vergessen. Aber dass dem früheren Kapitän, der im vergangenen Sommer zu Paris St. Germain wechselte, nicht mehr nachgetrauert wurde, lag auch an seinem Nachfolger: Gudjon Valur Sigurdsson. Der Isländer ersetzte Gensheimer auf dem Feld fast nahtlos. „Ich habe versucht, gut zu helfen mit dem, was ich kann. Ich habe den größten Respekt vor Uwe Gensheimer, was er für den Verein geleistet hat. Ich habe die Herausforderung angenommen“, sagte der 37-Jährige, der noch ganz andere Zeiten bei den Löwen erlebte. Der Linksaußen war bereits von 2008 bis 2011 dabei, damals wollte der Verein mit aller Macht durchstarten. Das ging schief. „Es ist beeindruckend, wie sich die Löwen entwickelt haben. Ich habe einen super Verein bei meiner Rückkehr vorgefunden, mit einem super Trainer, einem professionellen Umfeld“, betonte Sigurdsson. So kann es weitergehen! Wie Geschäftsführerin Jennifer Kettemann gestern auf Anfrage mitteilte, könne es sein, dass der Kader noch „etwas erweitert“ wird.

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