Sport FCK zu Gast in Dresden: Zeit für Zählbares
„Die Leute gehen für ihren Klub durchs Feuer“, betont Norbert Meier, Trainer des 1. FC Kaiserslautern, vor dem Gastspiel heute (18.30 Uhr) in Dresden.
Beim 3:0-Sieg zu Hause gegen die Sachsen hat der FCK eines seiner besten Saisonspiele gemacht. Mitte September war nicht zu vermuten, dass der Aufsteiger nach 22 Spieltagen Tabellenfünfter sein würde. Andererseits hat Dynamo im Herbst den aktuellen Spitzenreiter VfB Stuttgart mit 5:0 vom Platz gefegt. Die Lauterer sind auswärts besonders torungefährlich. Das alles will Meier nicht überbewertet wissen. „Bilanzen interessieren mich wenig“, sagt der Coach. Vielmehr will er „eine gewisse Körperlichkeit“ bei seinem Team sehen, es soll in den Zweikämpfen mehr dagegenhalten als nach dem 0:1-Rückstand am Sonntag beim VfB Stuttgart. „Wir haben gute Ansätze in der Endkonsequenz nicht durchgespielt. Wenn du Bälle eroberst, musst du dann zielstrebiger spielen“, betont Meier, der auf Jacques Zoua (muskuläre Probleme) verzichten muss. Für ihn könnte Robert Glatzel erstmals von Beginn an stürmen. Jungprofi Marlon Frey sollte sich mit der Ausleihe nach Kaiserslautern das Rüstzeug holen, um 2017/18 bei Bayer Leverkusen durchzustarten und vorher den FCK verstärken. Was gut begann – Frey stand an den ersten fünf Spieltagen dreimal in der Startelf, wurde einmal eingewechselt – erlebte einen jähen Bruch: Beim 0:1 im Hinrundenspiel gegen den VfB Stuttgart war Frey mit einem Ballverlust Auslöser des 0:1, Tayfun Korkut nahm ihn vom Platz. Die Banklehre mit drei Kurzeinsätzen folgte. Nach dem Trainerwechsel hat sich Freys Situation verbessert. In drei der fünf Rückrundenspielen kam er zum Einsatz, zuletzt spielte der 20-Jährige zweimal durch. Trainer Meier lobt Freys technische Fähigkeiten, will ihn aggressiver sehen, bricht aber auch eine Lanze für die Leihgabe: „Der Junge ist 20 ...“ „Die Saison hat ganz gut für mich angefangen. Dann kam eine lange Pause. Die Zeit war relativ hart. Das hatte nichts mit meiner ursprünglichen Zielsetzung zu tun“, sagt Frey. „Ich habe mich nicht fallen lassen und versuche, meine Chance jetzt zu nutzen.“ Der zweite Bildungsweg. Er brennt. „Die Motivation ist so hoch ... Ich habe so viel Adrenalin. Als ich nicht spielte, hab’ ich mir die Fitness im Training geholt“, sagt Frey. Jeden zweiten Tag leistet er freiwillig Zusatzschichten im Kraftraum. „Ich versuche jede Chance, die ich bekomme, zu nutzen, mich anzubieten. Ich genieße jede Sekunde“, sagt Frey, der Harmoniemensch. Er steht in regelmäßigem Austausch mit Bayer-Sportdirektor Jonas Boldt und hofft auf eine Vertragsverlängerung über 2018 hinaus. Wo er ab Sommer spielt? Offen. Der Auftritt heute im Dresdner Hexenkessel – „ein cooler Reiz“ für den derzeit blond gestylten Mann mit der Nummer 24: „Geil – vor ausverkaufter Hütte unter Flutlicht.“ Frey liebt es, sich nach vorne einzuschalten, „um Tore zu schießen. Auch wenn mir das noch nicht gelungen ist. Es wird langsam Zeit ...“ So spielen sie Dynamo Dresden: Schwäbe - Kreuzer, Modica, Jannik Müller, Heise - Hauptmann, Lambertz, Aosman - Berko, Stefaniak - Kutschke – Es fehlen: Ballas (Kapselverletzung im linken Schultergelenk), Gogia (Syndesmoseeinriss und Riss des Seitenbandes im rechten Sprunggelenk), Hartmann (Gelbsperre), Wachs (Aufbautraining) 1. FC Kaiserslautern: Pollersbeck - Mwene, Heubach, Ewerton, Gaus - Frey, Moritz - Przybylko, Halfar, Kerk - Glatzel (Osawe) – Ersatz: Weis, Pick, Aliji, Koch, Ziegler, Stieber - Es fehlen: Görtler, Mujdza (beide Aufbautraining), Zoua (muskuläre Probleme) Schiedsrichter: Hartmann (Wangen) Hinrunde: 0:3.
