Sport Hitz’ und Hatz

MANNHEIM. Wenn die Temperaturen hierzulande an der 40-Grad-Marke kratzen, ist dies für alle, die sich im Hauptberuf mit dem Thema Eishockey befassen, normalerweise die entspannteste Zeit des Jahres. Längst sind die Weichen für die kommende Spielzeit gestellt, Verträge in trockenen Tüchern, und lediglich vereinzelt werden noch Spielerneuverpflichtungen bekannt.

Nicht so bei den Mannheimer Adlern: Nach dem überraschenden Ausscheiden von Chefcoach Geoff Ward und seinem Co-Trainer Jay Leach nach nur einer Spielzeit (wir berichteten) ist Adler-Manager Teal Fowler zur Zeit mehr beschäftigt, als ihm lieb sein dürfte. Immerhin: Fowler befindet sich bei seiner Suche nach einem neuen Trainer auf der Zielgeraden: „Wir sind sehr, sehr nah dran, einen neuen Trainer zu haben. Es liegt noch an ein paar Kleinigkeiten und es fehlt natürlich noch die Unterschrift“, verrät Fowler den aktuellen Stand der Dinge. „Ob Co-Trainer Craig Woodcroft bei uns bleibt, steht noch nicht fest. Es gibt ein paar Kandidaten, und das werden wir dann alles mit dem neuen Trainer besprechen. Er hat natürlich auch ein paar Ideen.“ Wer denn der neue Chef an der Mannheimer Bande sein wird, ist ein nach wie vor sehr gut gehütetes Geheimnis, vermutlich wird der Neue aus Nordamerika kommen. Doch nicht nur im Trainerstab – auch im Kader gab es in den vergangenen Wochen mehr Bewegung, als es nach einer Meistersaison normalerweise zu erwarten ist. Sportlich mit Abstand am schmerzlichsten ist für die Adler der Abgang von Matthias Plachta in die NHL. Wer sich den neuen Adler-Meisterfilm dieser Tage im Kino anschaute, dem dürfte noch einmal bewusst geworden sein, wie viele wichtige und schöne Tore der Stürmer in der vergangenen Spielzeit zur Meisterschaft beigesteuert hat. Auch wenn Plachta als deutscher Spieler kaum zu ersetzen sein wird und mit der Verpflichtung von Verteidiger Mathieu Carle nun offiziell die Kaderplanung der Adler für die kommende Spielzeit abgeschlossen ist, so dürfte eine Personalie die Verantwortlichen schnell umstimmen: Marcel Goc. Der Ex-Adler ist längst ein gestandener NHL-Crack. Allerdings zieht es ihn und seine Familie dem Vernehmen nach in die Heimat, sollte kein passendes NHL-Angebot kommen. Dann wäre der bald 32-Jährige wohl nicht abgeneigt, künftig gemeinsam mit seinem Bruder Niki die Schlittschuhe für die Adler zu schnüren. „Mit Marcel stehen wir natürlich schon seit langem täglich in Kontakt. Er trainiert ja auch wieder mit uns. Seine Priorität liegt immer noch eindeutig auf der NHL. Dort will er auch im nächsten Jahr spielen. Alles andere muss man sehen“, sagt Fowler. Ein anderer Name, der in Mannheim in den vergangenen Wochen die Runde machte, ist dagegen seit Freitag vom Tisch: Ex-Jungadler David Wolf, der in der vergangenen Saison in Nordamerika sein Glück versuchte, sich aber nicht in der NHL durchsetzen konnte, kehrt zu seinem vorherigen Arbeitgeber nach Hamburg zurück. Dort besitzt Wolf noch einen gültigen Kontrakt. „David Wolf hat einen Vertrag in Hamburg. Von unserer Seite aus gab es daher überhaupt keinen Bedarf, mit ihm zu sprechen. Das war mehr in den Medien ein Thema. Die Clubs in der DEL investieren jahrelang in einen Spieler, und wenn er dann zurückkommt und einen Vertrag besitzt, ist es doch ganz klar und auch fair, dass man diesen Vertrag respektiert“, sagt Fowler. „Etwas anderes wäre es nur, wenn Hamburg ihn nicht mehr hätte haben wollen. Dies ist ja aber nicht der Fall.“

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