Sport In Mannheim geht was!

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Mannheim. Die Rhein-Neckar-Löwen haben im Titelrennen der Handball-Bundesliga wieder vorgelegt. Während der THW Kiel gestern Abend auf dem Sofa einen gemütlichen Fernseh-Abend einstreute und bis Sonntag durchschnaufen kann, schlugen die Löwen vor über 12.000 euphorisierten Zuschauern die MT Melsungen 41:28 (21:12). Das war wieder Spitzenklasse.

Mit einem Transparent bedankten sich die Spieler nach dem Sieg bei ihren Fans für die tolle Saison. Auf dem Videowürfel gab es am Ende des letzten Heimspiels viele, viele emotionale Momente der Saison. „Die Mannschaft redet nicht nur, sie zieht wirklich ihr Ding durch. Im Moment macht es gerade richtig viel Spaß“, betonte Manager Thorsten Storm, nicht unerfreut, mit dem deutlichen Erfolg den THW Kiel erneut unter Druck gesetzt zu haben. Im Moment liegen die Löwen 21 Treffer vor den Kielern. Gestern Abend, eine halbe Stunde vor Spielbeginn. Da gab es lange Schlangen an der Abendkasse, die Handball-Fans der Region sind auf den Meisterschaftszug aufgestiegen, zum fünften Mal innerhalb weniger Wochen vermelden die Löwen eine fünfstellige Zuschauerzahl. In Mannheim geht was! Getragen von dem Publikum hatte der Titelaspirant nur acht Minuten Probleme mit den eckigen, körperlich starken Gästen. Dann waren die Löwen nicht mehr zu stoppen, auch wenn es Melsungen zunächst partout probierte. Philipp Müller wurde in der 15. Minute Opfer seines Ehrgeizes, nach einem sehr ruppigen Foul an Sergej Gorbok sah der Halblinke die Rote Karte. Zwillingsbruder Michael wurde wegen seiner provokanten Art am Ende heftig ausgepfiffen. In der 20. Minute nahm Melsungens Trainer Michael Roth bereits die zweite Auszeit, den Spielfluss der Löwen vermochte er jedoch nicht zu stoppen. Torhüter Niklas Landin baute die Anzahl seiner Top-Leistungen um eine weitere Partie aus, so konnte der Tabellenführer wieder seine gefürchteten Gegenstöße laufen. Und was waren sie bissig: Kurz vor der Pause gelang es den Löwen, binnen 60 Sekunden drei Tore zu erzielen. Sie nahmen auch diese Partie wie ein einziges großes Endspiel an. Die Löwen hatten gestern 60 Minuten den Tunnelblick. Und sie hielten das Tempo unglaublich hoch, trieben Melsungen vor sich her. Mittendrin: Andy Schmid, mal Regisseur, mal Rückraumschütze, immer gefährlich, der beste Feldspieler der Saison! Auch Alexander Petersson trumpfte gestern groß auf. Nun gut. Der THW Kiel greift am Sonntag wieder ins Geschehen ein, dann gastiert der Rekordmeister bei TuS Nettelstedt-Lübbecke. Am letzten Spieltag am Samstag in einer Woche müssen die Löwen zum VfL Gummersbach, der THW Kiel empfängt dann die Füchse Berlin. Das läuft auf ein Foto-Finish hinaus. Einen Tag nach dem Match in Gummersbach ist in der SAP-Arena das Abschiedsspiel für Oliver Roggisch, das wäre doch ein würdiger Rahmen, den ersten Meistertitel der jungen Klubgeschichte zu feiern …

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