Sport Junge Kreative machen Mut und Spaß

91-55304530.jpg

KAISERSLAUTERN. Bei aller Freude über das gute Spiel beim 2:1 (1:1) über Eintracht Braunschweig stehen beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern die nächsten Herausforderungen an: den zum SC Freiburg wechselnden Marc Torrejón halbwegs ersetzen und am Freitag (18.30 Uhr) beim VfR Aalen bestehen.

Nach einem über weite Strecken starken Auftritt der Lauterer feierten die Fans im mit 33.289 Zuschauern erneut gut besuchten Fritz-Walter-Stadion ihre Roten Teufel. Mittendrin Kapitän Torrejón, das 14 Monate alte Söhnchen Marc auf dem Arm – es heißt wie der Papa. Der 28 Jahre alte Innenverteidiger geht nach Freiburg, um sich seinen Traum von der Bundesliga zu erfüllen. Und natürlich um das private Rentenkonto schon mal gut aufzufüllen. Der SCF hat nach den Millionenverkäufen von Torwart Oliver Baumann (zur TSG 1899 Hoffenheim) und Innenverteidiger Matthias Ginter (zu Borussia Dortmund) noch Geld in der Kasse. So wechselt auch Stürmer Dani Schahin (25) vom FSV Mainz 05 in den Breisgau. Die Lücke, die der im Sommer 2012 vom spanischen Erstliga-Absteiger Racing Santander gekommene Torrejón nach zwei guten Jahren im FCK-Trikot reißt, muss schnell gefüllt werden. Das Lauterer Freitagsspiel in Aalen naht. Zu Dominique Heintz könnte der ebenfalls 21 Jahre alte Willi Orban in die Innenverteidigung rücken – die beiden spielten schon in der FCK-Jugend lange erfolgreich zusammen. Auch eine Variante mit dem vom FSV Frankfurt gekommenen Tim Heubach (26) ist eine Option. Bis Anfang nächster Woche ist das Transferfenster noch offen, die Fahndung nach einem weiteren Innenverteidiger läuft. Die Erfahrung und Routine Torrejóns aber sind schwer zu kompensieren. FCK-Trainer Kosta Runjaic indes gibt zu bedenken: „Häufig eröffnen gerade solche Situationen anderen Spielern im Kader die Möglichkeit, sich schnell weiterzuentwickeln, über sich hinauszuwachsen.“ Dass sich das Spiel der Lauterer weiterentwickelt hat, haben die ersten vier Pflichtpartien der noch jungen Saison gezeigt. Kevin Stöger und Alexander Ring, gestern auch Karim Matmour, sorgten für viel Leben und Aggressivität im Mittelfeld. Zudem haben die Roten Teufel nach dem 0:2 (3:2) gegen 1860 München nun schon zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen einen Rückstand in einen Sieg verwandelt. „Natürlich darf es nicht unser Konzept werden, in Rückstand zu geraten“, konstatierte Trainer Runjaic schmunzelnd. Vielmehr ärgerte sich der 43-Jährige, „dass wir unsere Gegentore zu einfach bekommen, das müssen wir abstellen“. Am Sonntag stand’s schon in der dritten Minute 0:1 – nach einem Einwurf für den FCK traf Dennis Kruppke. „Wir haben nicht mit Schockstarre reagiert, weil wir wissen, was wir Tag für Tag im Training investieren, weil wir wissen, was wir können“, meinte Runjaic. Und so zeigte der stets wirbelnde, aber schon so häufig viel zu ineffiziente Matmour sein anderes Gesicht: Mit einem harten und präzisen Flachschuss ins lange Eck schloss er einen schnellen Spielzug nach Abschlag Tobias Sippels und Sdrjan Lakics Kopfballverlängerung postwendend zum 1:1 ab (11.). Matmour war dann auch der „Vorbereiter“ des 2:1, das Lakic per Elfmeter erzielte. Flügelflitzer Matmour war im Strafraum von Matthias Henn gefoult werden. Großen Spaß machte Neuzugang Amin Younes. Der 21-Jährige kam in der 76. Minute für Marcel Gaus und sorgte sogleich für tolle Torchancen des ebenfalls eingewechselten Philipp Hofmann. Younes ist auch auf engem Raum dribbelstark und hat ein gutes Auge für den Pass zur rechten Zeit. Er liebt den Fußball über alles, das war deutlich zu spüren. „Es war klasse, eine unglaublich gute Stimmung“, schwärmte die Mönchengladbacher Leihgabe von seinem Einstand. Dass Hofmann seine Traumvorlagen nicht veredelte, nahm Younes gelassen. „Wir dürfen ja unser Pulver nicht jetzt schon verschießen“, sagte er grinsend, „wir haben ja noch einige Spiele vor uns ...“

x