Sport Klare Verhältnisse

Kornwestheim (mne/mxk). Der deutsche Vizemeister im Handball, die Rhein-Neckar-Löwen, hat mühelos das Achtelfinale im DHB-Pokal erreicht. Gestern gewannen die Mannheimer mit 30:17 (15:9) gegen den Zweitligisten TSG Ludwigshafen-Friesenheim.

Der Außenseiter verkaufte sich teuer. Friesenheim hielt lange Zeit gut mit, sagte TSG-Trainer Ben Matschke gestern. „Es war kein Schaulaufen für die Löwen. Sie haben sich anstrengen müssen“, bilanzierte der 32 Jahre alte Handballlehrer. Für ihn war es eine willkommene Generalprobe vor dem Zweitliga-Auftakt am Freitag in Essen. „Wir haben unser Konzept durchgezogen. Lange Zeit stand es in der zweiten Halbzeit 12:17. Wir haben es da versäumt, auf zwei bis drei Tore heranzukommen“, sagte der Friesenheimer Coach. Dennoch habe er viele Erkenntnisse für die nun startende Saison in der zweiten Liga gewonnen. „Man hat in gewissen Situationen deutlich den Unterschied zwischen den Löwen-Cracks und unseren unerfahrenen, jungen Spielern gesehen“, betonte der TSG-Trainer. Die erfahrenen Akteure gingen in entscheidenden Zweikampfsituationen anders zur Sache. „Die jungen Spieler waren da ein Stück weit zu brav.“ Und: TSG-Fehler in der Vorwärtsbewegung wurden von den Löwen konsequent in Tore verwandelt. „Unser Fokus liegt nun klar auf dem Spiel am Freitag in Essen“, sagte Matschke und atmete auf, dass sich am Pokalwochenende kein weiterer Spieler verletzt hatte. Bis auf Pascal Durak (verletzt) und Dominik Claus (mit der U19 bei der WM in Russland) kamen alle TSG-Akteure zum Einsatz. Unmittelbar nach dem Pflichtsieg verschob sich bei Nikolaj Jacobsen ebenfalls die Blickrichtung. „Ab jetzt bereiten wir uns voll auf Lemgo vor“, sagte der Löwen-Coach nach dem Erfolg, der trotz der Friesenheimer Gegenwehr nie in Gefahr geriet. Am kommenden Samstag starten die Badener beim TBV Lemgo in die Bundesliga-Spielzeit und wollen bei dem Fast-Absteiger der Vorsaison zwei Punkte holen. Der TBV schied gestern überraschend aus dem DHB-Pokal aus, beim EHV Aue unterlagen die Ostwestfalen deutlich mit 24:30. Für Jacobsen spielt das in der Vorbereitung auf den kommenden Gegner aber keine Rolle. Der Däne war gestern erst zunächst noch damit beschäftigt, das eigene Team zu loben. Rechtsaußen Patrick Groetzki war mit neun Toren bester Torschütze auf dem Feld und Torhüter Mikael Appelgren zeigte mit zwölf Paraden eine gute Leistung. Beim klaren 27:18-Sieg am Samstag gegen den TVB Stuttgart hatte Darko Stanic, der zweite neue Keeper der Löwen, mit 17 Paraden geglänzt.

x