Fußball Kommentar: Endlich kommt der DFB aus seiner Komfortzone
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Skandal! Wo sind sie hin, die deutschen Werte? Verlässlichkeit und Tradition! Schließlich hat der alte Herr Dassler schon 1954 die Stollen an die Schuhe der deutschen Fußballer geschraubt und so das Wunder von Bern überhaupt erst möglich gemacht. Damals, im Morast des Wankdorfstadions, hat er Fritz Walter und Co. genau das gegeben, was Deutsche bis heute gerne haben: Halt. Mehr als 70 Jahre hielt die Ehe zwischen dem Deutschen Fußball-Bund und Adidas, kaum ein Paar erreicht diese Gnadenhochzeit. Bei der Scheidung ist der Aufschrei groß und verleitet selbst demokratische Politiker zu billigem Populismus: Gesundheitsminister Karl Lauterbach geißelte den Ausrüsterwechsel als einen Fehler, „wo Kommerz eine Tradition und ein Stück Heimat vernichtet“. Und Wirtschaftsminister Robert Habeck hätte sich ein bisschen mehr „Standortpatriotismus“ gewünscht. Bei einem Leibchen, über das der DFB in seinem Online-Shop schreibt: Made in Vietnam.
Beim Blick auf die Erkenntnisse dahinter ist es aber völlig egal, ob die Nationalspieler nun Trikots von Nike tragen – oder von einem anderen Hersteller. Der DFB hat die für sich beste Entscheidung getroffen – und sich nicht von Emotionen oder Verpflichtungen aus der Vergangenheit leiten lassen. Der DFB, der einzig seinen Mitgliedern und damit auch jedem Verein in der Pfalz verpflichtet ist, versucht, das Beste für sich herauszuholen. Ob die Motivation finanzieller Natur ist, spielt keine Rolle. Manchmal braucht es große Not, um in neuen Bahnen zu denken.
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