Sport Mit der Ruhe ist es nun vorbei

Richtig heiß aufs Eis: Marcel Goc, der nach einer vierwöchigen Pause zurückkehrt.
Richtig heiß aufs Eis: Marcel Goc, der nach einer vierwöchigen Pause zurückkehrt.

«MANNHEIM». Cheftrainer Bill Stewart ist nicht gekommen, um mit den Adlern Mannheim in den Pre-Play-offs zu spielen. Laut Tabelle – aktuell belegen die Adler Rang neun – wäre aber genau das der Fall. Deswegen muss bereits heute (19.30 Uhr) gegen die Krefeld Pinguine ein Sieg her.

Dabei helfen wird der nach vierwöchiger Verletzungspause wieder einsatzfähige Mittelstürmer Marcel Goc. „Ich hoffe, dass ich gleich Anschluss finde und ein gutes Spiel machen werde. Es wird Zeit, dass wir auf Punktejagd gehen“, sagt Goc, der in einer Sturmreihe mit Christoph Ullmann und Marcus Kink trainierte und auf seine Rückkehr brennt. Der 34-jährige hasst es ohnehin, wenn er wie zuletzt nicht auf dem Eis stehen kann: „Ich hatte eine Verletzung, die einfach ausheilen musste. Ich durfte gleichzeitig überhaupt nichts machen. Das mag ich ja gar nicht“, gab der in den vergangenen beiden Jahren so verletzungsanfällige Goc zu, dass er dann auch mal „ein bisschen stinkig“ werden kann. Für Stewart, der eine „zerbrechliche Mentalität“ bei seiner Mannschaft festgestellt hat, kommt der mit 699 NHL-Spielen ehrgeizige Goc wie gerufen. „Marcel ist sehr erfahren und bringt auf dem Eis wie auch in der Kabine unglaublich viele Führungsqualitäten ein“, betonte der Cheftrainer. Qualitäten, die der Italo-Kanadier dringend in seinem Team benötigt. „Wir bekommen gegen Ingolstadt und Berlin gegen Ende des zweiten und zu Beginn des dritten Drittels ein Gegentor, und die Köpfe gehen nach unten“, sagte Stewart mit Blick auf die beiden Niederlagen am vergangenen Wochenende. „Ein selbstbewusstes Team kann damit umgehen. Eines ohne Selbstbewusstsein braucht Überzeugungskraft. Und es ist mein Job, ihnen diese zu geben“, meinte Trainer Stewart. Dass die Adler momentan aber nicht nur eine Mentalitäts-, sondern auch ein Konditionsproblem haben, ist natürlich auch dem Cheftrainer nicht entgangen. „Ronny (Arendt, Athletiktrainer, Anmerkung d. Red.) ist momentan sehr beschäftigt“, merkte Stewart dazu mit einem verschmitzten Grinsen an. Mit Blick auf die dringend benötigten Punkte und den gleichzeitig engen Spielplan meinte er: „Wir haben die Chance, in den nächsten fünf Tagen neun Punkte einzufahren, aber es bringt nichts, zu weit nach vorne zu schauen. Wir müssen uns auf den nächsten Schritt, Krefeld, konzentrieren.“ Unmittelbar danach warf der 60-Jährige in seiner trockenen Art dann aber doch noch einen kleinen Blick auf das Sonntagsspiel (16.30 Uhr) in Düsseldorf: „Das letzte Auswärtsspiel haben wir am 3. November gewonnen. Mittlerweile ist Dezember, frohe Weihnachten.“ In Düsseldorf wird noch Stürmer David Wolf fehlen, der aber wieder trainiert. Schlussmann Dennis Endras fehlte beim Abschlusstraining krankheitsbedingt und wird laut Stewart „von Tag zu Tag“ bewertet.

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