Handball Rhein-Neckar Löwen: Der sehr lange Anlauf zum ersten Pokaltitel

Der frühere Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen.
Der frühere Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen.

Erst im elften Versuch setzten sich die Rhein-Neckar Löwen beim Final Four durch.

Die Fans der Rhein-Neckar Löwen mussten mit Blick auf die Pokalgeschichte leidensfähig sein. Das Team hatte bis 2018 eine Art Hamburg-Fluch. Zehnmal zwischen 2006 und 2017 waren die Löwen am Start, zehnmal fuhren sie ohne Trophäe nach Hause. Die RHEINPFALZ befragte gar einen Sportpsychologen, was so eine Serie mit einer Mannschaft macht.

2018 erst der Durchbruch

Erst 2018 gelang der Durchbruch, mit einem 30:26-Finalsieg gegen die TSV Hannover-Burgdorf. Es war vollbracht! „Es ist ein überragendes Gefühl. Das kann man gar nicht beschreiben“, kommentierte Regisseur Andy Schmid. Im Halbfinale hieß es 31:24 gegen den SC Magdeburg. Der lang ersehnte Triumph kostete Kraft, im Bundesliga-Endspurt verspielten die Löwen die schon sicher geglaubte dritte Meisterschaft ...

Eine bittere Niederlage

Schauen wir zurück. Im April 2006 gab es im Halbfinale einen 33:31-Überraschungserfolg gegen den THW Kiel, im Endspiel gegen den HSV Hamburg folgte eine 25:26-Niederlage. 2007 nahmen die Löwen gegen den HSV im Halbfinale mit 29:28 Revanche. Im Finale lautete das Ergebnis 33:31 für den THW Kiel, für den Nikola Karabatic zwölfmal traf.

Die Kieler standen auch in den beiden folgenden Jahren im Weg der Löwen – jeweils im Halbfinale. Bei der dritten Endspielteilnahme im Jahr 2010 hatte die Löwen erneut kein Glück. Dieses Mal verloren sie nach Verlängerung mit 32:33 gegen Hamburg.

Der frühere Flensburger Thomas Mogensen jubelt über den Erfolg gegen die Löwen.
Der frühere Flensburger Thomas Mogensen jubelt über den Erfolg gegen die Löwen.

2011 startete die Sache mit der SG Flensburg-Handewitt. Erstmals trafen da beide Teams im Halbfinale aufeinander, die SG setzte sich knapp durch. Auch 2014, 2015, 2016 und 2017 gab es immer wieder dasselbe Duell im Halbfinale – das immer den gleichen Sieger hatte: Flensburg. 2015 musste die SG in die Verlängerung (31:30), ein Jahr zuvor hieß es nach 60 aufregenden Minuten 24:23, nur das 33:23 im Jahr 2017 fiel etwas aus der Rolle. „Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man lachen“, merkte Kim Ekdahl du Rietz einmal an.

Plötzlich außen vor

Im Jahr 2018 hatten die Löwen ihren letzten Auftritt beim Final Four. Dreimal in Folge scheiterten sie in der Folge im Viertelfinale – gegen die Füchse Berlin, die TSV Hannover-Burgdorf und den THW Kiel. öpf

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