Sport SG Flensburg-Handewitt hat einen Lauf

Kein Durchkommen: Steffen Fäth gegen die SG Flensburg-Handewitt im Heimspiel Ende April. Foto: KUNZ
Kein Durchkommen: Steffen Fäth gegen die SG Flensburg-Handewitt im Heimspiel Ende April.

Wenn morgen um 19 Uhr in der Flens-Arena das Spitzenspiel zwischen der SG Flensburg-Handewitt und den Rhein-Neckar Löwen angepfiffen wird, dann treffen die zwei besten Teams der vergangenen Jahre aufeinander. Beide wurden je zweimal Meister. Der Titelverteidiger ist in Frühform.

Kronau-Östringen/Flensburg. Elf Spieler haben die Flensburger in den vergangenen zwei Spielzeiten ausgetauscht, das war eine gravierende Zäsur – mit einer imponierenden Selbstverständlichkeit hat das der Champion weggesteckt. Der Start in die neue Saison ist geglückt. Nach dem Triumph im Supercup durch den Erfolg nach Siebenmeterschießen gegen den THW Kiel gewann die SG auch das knifflige Spiel bei der ambitionierten MT Melsungen am Sonntag. „Ich liebe diese Mannschaft einfach. Das ist fantastisch, was sie machen. Sie geben Gas und haben Spaß miteinander“, meinte SG-Trainer Maik Machulla.

Die Löwen taten sich in Ludwigshafen bei den Eulen viel schwerer. Zwei Sätze waren hernach immer wieder zu hören. Wir können besser Handball spielen, und wir müssen uns in Flensburg steigern. „Rein handballerisch müssen wir in Flensburg besser spielen“, sagte Torhüter Andreas Palicka, in der ersten Halbzeit in Ludwigshafen mit einer klasse Leistung. Rückkehrer Uwe Gensheimer nahm seine Kameraden nach dem schwachen Angriffsauftritt in die Pflicht. „Das wird ein knallhartes Spiel, wir müssen anders auftreten und uns besser vorbereiten, jeder Spieler muss das einzeln tun“, betonte der Linksaußen, neben Andy Schmid und Mikael Appelgren einer von drei Kapitänen bei den Löwen. In der vergangenen Saison waren die Löwen zweimal chancenlos gegen die SG, verloren in Flensburg 20:27, daheim in der SAP-Arena 23:26. Aber bitte nicht vergessen – es gab auch schon glorreiche Siege im hohen Norden …

Bei den Löwen ist einiges anders

Bei den Löwen war einiges anders zum Start. Erstmals seit Sommer 2014 saß Nikolaj Jacobsen nicht auf der Trainerbank, mit Uwe Gensheimer und Top-Neuzugang Romain Lagarde begannen zwei „Neue“. Andrésson freute sich über die ersten zwei Punkte. Premiere – rein statistisch gesehen – gelungen, der Isländer sagte: „Wir wissen, dass wir besser spielen können. Wenn wir mehr Eins-zu-Eins-Duelle gewinnen, werden wir in Flensburg auch besser spielen. Flensburg ist ein wirklich starkes Team, sie haben den Verlust von Rasmus Lauge und Tobias Karlsson aufgefangen. Das Spiel im Supercup hat gezeigt, dass Flensburg und Kiel zwei Mannschaften sind, die nur schwer zu schlagen sind.“ Der verletzte Regisseur Andy Schmid hat diese Woche noch nicht voll trainiert, fliegt aber mit und will partout spielen.

Signifikante Änderung im Spiel der Löwen: Im Gegensatz zu Jacobsen nimmt der neue Coach beim Wechsel Angriff zu Abwehr keine zwei Wechsel vor, am Sonntag kam in der Ebert-Halle nur Ilija Abutovic. Gedeón Guardiola, der langjährige Abwehrchef, saß 60 Minuten auf der Bank. Und auch Steffen Fäth scheint sich erst einmal hinten anstellen zu müssen, der deutsche Nationalspieler hatte nur einen Kurzeinsatz, Lagarde spiele lange, wurde auch im Mittelblock eingesetzt. Mit seiner Bundesliga-Premiere war der Hoffnungsträger, aus Nantes losgeeist, zufrieden. Ihm gelangen fünf Tore. „In der zweiten Halbzeit haben wir besser im Angriff gespielt, in Flensburg müssen wir uns steigern“, sagte Lagarde, der im Hexenkessel Ebert-Halle schon mal einen Vorgeschmack darauf bekam, wie gut die Stimmung in deutschen Hallen ist.

Alexander Petersson ist zurück

Mut macht: Der 39-jährige Dauerbrenner Alexander Petersson, auf der Zielgeraden der vorigen Saison verletzt, zeigte in Ludwigshafen ein gutes Spiel im rechten Rückraum. „Das Spiel in Flensburg wird hoffentlich besser, ich hoffe, wir kommen mit Selbstvertrauen. Dass Flensburg so gut spielt, überrascht mich nicht“, sagte der Linkshänder.

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