Sport Stechlustig im Freitagskrimi

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ZWEIBRÜCKEN. Wie sich die „Hornets“ (deutsch: „Hornissen“) vor einer Woche die Meisterkrone in der Regionalliga aufsetzten, ist kaum zu überbieten: Nach dem 4:1-Erfolg im ersten Finale beim EHC Heilbronn gewannen sie vor 1300 begeisterten Fans auch den Freitagabendkrimi mit 5:4 – inklusive Rückstand, Verlängerung und Penaltyschießen. Matchwinner war Tom Tracy mit drei Toren. Der US-Amerikaner versenkte den letzten Penalty. 0:2, 1:3, 3:4 hinten, EHC-Torwart Steven Teucke parierte einen Strafschuss, Ausgleich 57 Sekunden vor Schluss durch Ryan McDonald, ersten Penalty im Shoot-out verschossen, dann zwei Treffer, zwei Paraden Teuckes – Meister. „Nach dem 1:3 so zurückzukommen, das war ganz stark“, lobte EHC-Trainer Tomas Vodicka sein Team. Nach der glatten 0:2-Niederlage in der Vorjahresfinalserie gegen Abonnementmeister Heilbronn drehten die Zweibrücker den Spieß um und setzten der Aufwärtsentwicklung der vergangenen Jahre das Sahnehäubchen auf. Spätestens seit der Spielzeit 2013/2014, als Richard Drewniak das Zweibrücker Eishockey wieder wachküsste, haben sich die „Hornets“ von der grauen Maus eines Nicht-Absteigers zu einer Top-Mannschaft entwickelt. Vorbei die Zeiten, als das Team nur mit einer Rumpftruppe zu Auswärtsspielen fuhr und deftige Niederlagen kassierte. Die „Hornets“ schlossen die 1,5-fache Punktrunde nach 21 Siegen und sieben Niederlagen als Tabellenzweiter hinter Heilbronn ab, hatten mit 122:76 Toren den besten Angriff der Liga. Dazu trugen maßgeblich die US-Amerikaner Tracy und Ryan McDonald bei: Tracy schoss 37 Tore und hatte 32 Torvorlagen, für McDonald weist die Statistik 28 Treffer und 37 Assists aus. Damit führt das Ami-Duo die Scorerliste klar an. In den Play-offs kamen in den fünf Spielen ab der Halbfinalserie gegen den EC Eppelheim vier weitere Siege hinzu. Und die „Hornets“ kamen auch mit den kleinen Widrigkeiten der Saison zurecht: Als Trainer Martin Deßloch Ende November aus privaten Gründen seinen Job abgab, übernahm der langjährige Spieler Tomas Vodicka nahtlos. Auch die in der zweiten Hälfte der Punktrunde teilweise schwache Chancenverwertung und die Strafzeiten (Letzter mit 565 Teamminuten) bekam die Mannschaft genau rechtzeitig zu den Play-offs in den Griff. Die Durchmischung der Sturmreihen durch Vodicka Mitte Januar war ebenfalls erfolgreich. Ein Aufstieg in die teurere Oberliga ist für die „Hornets“ kein Thema. Auch, weil Tom Tracy nicht mehr nach Zweibrücken zurückkehrt, sich höherklassig versuchen will. Ryan McDonald bleibt dafür. Heute gehen die „Hornissen“ ab 14 Uhr noch mal gemeinsam mit den treuen Fans aufs Eis. Der Meisterkader Tor: Steven Teucke (22 Spiele/0 Tore), Marcel Kappes (15/0), Niklas Hirtz (8/0), Michelle Teucke (4/0) Verteidigung: Felix Stokowski (17/8), Frederic Hellmann (25/6), Erik Lehocky (1/0), Tim Essig (23/3), Pascal Sefrin (21/3), Stephen Brüstle (23/10), Bernd Hartfelder (23/3), Marco Voltz (9/0) Sturm: Marcel Hoffmann (9/0), Amir Heinisch (6/0), Robin Spenler (7/0), Stephan Machura (14/0), Marius Metzner (18/0), Marc Lingenfelser (21/9), Lukas Srnka (11/3), Ralf Wolf (21/1), Michael Neumann (23/5), Tom Tracy (23/37), Ryan McDonald (25/28), Maximilian Dörr (24/17), Benedikt Peters (17/13), Georg Hähn (8/0), André Nunold (21/1).

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