Rheinpfalz Der Joker mit der Nummer 13 sticht

München. Der Kunstgriff saß: Eine Minute nach seiner Einwechslung schoss Florian Riedel den 1. FC Kaiserslautern zum glücklichen 1:0 (0:0)-Sieg im Spitzenspiel der Zweiten Fußball-Bundesliga bei 1860 München. Der Relegationsplatz ist zunächst etwas sicherer geworden.

Riedel, der Mann mit der Nummer 13, kam nach 86 Minuten für Debütant Weiser und sorgte für den großen Glücksmoment nach vier Spielen ohne Sieg. Nach einem Angriff über Erwin Hoffer zog Christopher Drazan ab, Gabor Kiraly parierte mit Mühe, Riedel zimmerte den Ball in die Maschen. 1:0 - der Sieg.

Zwei Minuten zuvor lag das Siegtor der ”Löwen” in der Luft: Joker Bobby Wood wollte abziehen, da rettete Dominique Heintz mit höchstem Einsatz zur Ecke. Ein erneutes Ausrufezeichen des 19-Jährigen.

1860-Trainer Alexander Schmidt ließ seine drei Neuen los: Malik Fathi, Mainzer Leihgabe, zuletzt in der Türkei nicht eben glücklich geworden, verteidigte links in der Abwehrkette. Nach der Sperre von Torjäger Benjamin Lauth mobilisierten die Sechziger mit Ola Kamara und Rob Friend zwei neue Stürmer. Letzterer, weder in Berlin bei Hertha BSC, noch zuletzt bei Eintracht Frankfurt glücklich geworden, startete stark: Nach einem Solo des spielfreudigen früheren Lauterers Daniel Halfar aber scheiterte der Kanadier an Torwart Sippel. Der parierte mit toller Fußabwehr (16.). Glück für Sippel, dass Halfars 25-Meter-Freistoß an der Torlatte landete (24.). Wiederum vier Minuten später startete Halfar ein Solo, Friend stand dicht vor seinem ersten Tor im Dress der ”Löwen”, traf aber nur das Außennetz. Die vierte Chance der ”Löwen” hatte Guillermo Vallori nach dem dritten Eckball auf der Stirn, der Kopfball aber strich knapp über Sippels Tor (45. +1). FCK -Trainer Franco Foda berief vier seiner Neuen in die Startelf. Links verteidigte Chris Löwe engagiert, als Sechser lief der überzeugende Markus Karl auf, rechts mühte sich Mitchell Weiser redlich, aber erfolglos und als Zehner debütierte Benjamin Köhler mit viel Luft nach oben. Christopher Drazan und ”Jimmy” Hoffer saßen auf der Bank. Die beiden Österreicher kamen in der 63. Minute zusammen für Bunjaku und Azaouagh aufs Feld. Vor allem Hoffer brachte Leben, Drazan viel Schwung.

Nach gutem Start, einigen guten Aktionen Köhlers, engagierten Grätschen und Ballgewinnen Markus Karls aber verlor der Gast seine anfängliche Dominanz. Das Angriffsspiel war leicht durchschaubar. Mehr als ein Schuss von Albert Bunjaku nach klugem Rückpass Mimoun Azaouaghs (15.) übers Tor und ein Solo Weisers mit Endstation Kiraly (39.) sprangen nicht heraus.

Kurios die Gelbe Karte von Mo Idrissou: Er sah in der 29. Minute Gelb für ein Foul, das sein neuer Kollege Karl begangen hatte. Bitter für Kai Bülow, dass er nach 36 Minuten mit einer blutenden Wunde ausgetauscht werden musste. Idrissou hatte ihn mit dem Ellenbogen - wohl unabsichtlich - getroffen.

”Wir haben uns mit dem 1:0 für die ganze Arbeit, auch in der Vorbereitung, belohnt”, sagte Siegtorschütze Riedel, der hofft, dass seine Freundin, die zurzeit in Hongkong studiert, Bilder von dem am Ende glücklichen Sieg sieht. ”Ich habe Riedel und vorher Hoffer und Drazan gebracht, weil wir hier gewinnen wollten”, frohlockte FCK-Coach Foda. ”Besser kann es nicht laufen. Christopher Drazan und ich haben vorher schon geflachst, dass wir zusammen reinkommen und etwas reißen”, sagte Hoffer.

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