Rheinpfalz Der Pechvogel ist zurück

KAISERSLAUTERN (zkk). So wie seine Mannschaft beim 1:1 in Braunschweig aufgetreten ist, will Trainer Franco Foda den 1. FC Kaiserslautern auch am Sonntag (13.30 Uhr) sehen: Am 25. Spieltag der Zweiten Fußball-Bundesliga geht‘s im Fritz-Walter-Stadion gegen den FC Ingolstadt.

”Das einzige Manko nach der Führung war, dass wir die vielen Konterchancen nicht genutzt haben”, moniert Foda bei seiner Nachlese vom Top-Spiel bei der Eintracht.

Jan Simunek und der 1. FC Kaiserslautern - das sollte eigentlich eine Erfolgsgeschichte werden. 2010 kam der Tscheche aus Wolfsburg in die Pfalz und verletzte sich bei seinem ersten Pflichtspieleinsatz. Eine unglaubliche Leidensgeschichte folgte. Zu Beginn dieser Spielzeit schien der technisch versierte, 1,89 Meter große Abwehrspieler gesetzt. Er war schon beim Warmlaufen für die Zweitliga-Ouvertüre gegen Union Berlin auf dem Platz, da meldete sich die Wade. Statt Simunek verteidigte Anthar Yahia. Eine Woche später in Aalen war Simunek fit und spielte. In der folgenden Heimpartie gegen 1860 München war er 45 Minuten dabei - dann gab er wegen Rückenproblemen auf.

Erst in St. Pauli zum Hinrundenende kehrte Simunek anstelle des verletzten Marc Torrejón zurück. Er war gut - und eine Woche später wieder auf der Bank. Verletzungen folgten.

Zu seiner eigenen Überraschung durfte der inzwischen 26-Jährige am Montag in Braunschweig sofort ran. ”Ich habe das eine Stunde und zehn Minuten vor dem Spiel erfahren. Der Trainer hat gesagt: Du spielst, du hast gut trainiert. Im Fußball geht manches so schnell”, sagt Simunek. Er steht bis 30. Juni 2014 beim FCK unter Vertrag, mag keine großen Pläne mehr schmieden. Was wird im Sommer? ”Ich will spielen”, sagt Simunek und will sich nur noch mit hier und heute beschäftigen.

”Jan hat gut gespielt”, attestiert Trainer Franco Foda. ”Es gab ein, zwei Dinge, die man besser machen kann - aber er hat ja auch lange nicht gespielt”, äußert der Trainer. Wie die Abwehr morgen zusammengesetzt wird, mochte der Coach gestern noch nicht sagen. Er will auch noch einmal mit Dominique Heintz, der Entdeckung der Saison, seiner Entdeckung überhaupt, sprechen. Heintz bekam - wie berichtet - eine Pause zum Durchschnaufen verordnet. Hart für einen ehrgeizigen 19-Jährigen, der heiß auf die Partie war, unbedingt dabei sein wollte, aber auch des Trainers Argumentation kennt. Heintz weiß, dass es Foda nur gut meint. So hat er auch für die beiden U20-Länderspiele gegen die Schweiz abgesagt, für die auch Julian Derstroff eingeladen ist.

Für Heintz gespielt hat Jan Simunek. Und der hat sich ”gut gefühlt”: ”Schade, dass wir nur einen Punkt geholt haben. Die erste Halbzeit war sehr gut, die zweite war nicht mehr so gut. Wir hatten trotzdem viele Konterchancen, die wir aber schlecht ausgespielt haben.”

Morgen nun kommt der FC Ingolstadt. ”Es wird ein schwieriges Spiel. Die haben Potenzial nach oben, die wollen einen Weg gehen wie Wolfsburg. Dort ist VW, in Ingolstadt ist Audi”, weiß Simunek. ”Vier Spiele ohne Sieg. Wenn wir in die Relegation wollen, müssen wir einen Dreier holen”, sagt das Abwehr-Ass. Und will künftig nie wieder über Verletzungen reden.

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