Rheinpfalz Der Zehner mit der Nummer 9 beflügelt

Kaiserslautern (zkk). Beider Ziel heißt Relegation: Der SV Sandhausen kämpft um Platz 16, um dann über den Hoffnungslauf gegen den Drittliga-Dritten zweitklassig zu bleiben. Bundesliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern will Rang drei behaupten, um über die Spiele gegen den Bundesliga-Sechzehnten den Wiederaufstieg zu schaffen. Morgen (13.30 Uhr) gastiert der FCK beim SV Sandhausen. Das Hardtwaldstadion ist ausverkauft.

Wieder ran darf nach seiner Drei-Spiele-Sperre morgen im Derby Alexander Baumjohann. ”Ich gehe stark davon aus, dass ich spiele. Ich bin fit. Das Testspiel gegen 1860 München hat gut getan”, sagt der 26-Jährige, der bisher drei Tore auf dem Konto weiß, vier Treffer vorbereitet hat. Baumjohann steht für das kreative Moment.

Die Sperre nach dem Platzverweis beim Hertha-Spiel hat dem Ex-Schalker schwere Tage als Zuschauer beschert. ”Für mich ist es das Schlimmste, auf der Tribüne oder vor dem Fernseher die Spiele meiner Mannschaft verfolgen zu müssen”, erzählt Baumjohann, der sich beim 1:1 im Top-Spiel in Braunschweig aber ”über eine sehr gute erste Halbzeit” und beim 3:0 gegen Ingolstadt über ”drei enorm wichtige Punkte” freute.

Sandhausen wird für den FCK angesichts der starken Fankolonie zu einem halben Heimspiel. ”Das war ja auch im Spiel beim FSV Frankfurt so”, erinnert sich Baumjohann gerne an die Dienstreise zum Bornheimer Hang. ”In den Heimspielen sind unsere Fans ja sowieso immer super. Wenn wir hier in der Region spielen, ist es klasse, so viele dabei zu haben”, unterstreicht der Mann, der sich am liebsten als Zehner sieht, aber das Trikot mit der Nummer 9 sein Eigen nennt, die Bedeutung dieser Rückenstärkung. Baumjohann ist ein Zehner, ein Spielgestalter. Er liebt es, zentral offensiv zu spielen. So wie in seinen ersten Auftritten im FCK-Dress. Da war er Passgeber, Ballverteiler, Torschütze. Im Spätherbst aber erlebte auch der frühere Schalker einen Leistungseinbruch. Die Krise war auch seine Krise. Zuletzt kam der feine Techniker am linken Flügel zum Einsatz. Und gefiel. Nach der Winterpause setzte Trainer Foda auf ein 4-4-2, zuletzt mit Markus Karl und Ariel Borysiuk im Zentrum, mit Mitchell Weiser und Konstantinos Fortounis als Außen. ”Es ist ja bekannt, dass ich mich im Zentrum am wohlsten fühle, aber ich kann mich auch mit der Position links anfreunden”, erläutert Baumjohann, der seine Mannschaft taktisch sehr flexibel sieht: ”Wir können mehrere Varianten spielen.”

Spielt Baumjohann, könnte Fortounis, der beim Sieg gegen Ingolstadt gut unterwegs war, seinen Platz verlieren. Die Qual der Wahl sieht der Trainer auch in der Abwehr. Jan Simunek und Marc Torrejón, die zuletzt gut spielten, hatten leichte Adduktorenprobleme. Heiß auf die Rückkehr in die Startelf ist nach der vom Coach verordneten Schonung der junge Dominique Heintz. ”Die Pause hat ihm gut getan. Er macht jetzt wieder einen viel besseren, entspannteren Eindruck”, erklärt der Coach. Er will keine Debatten um das Köln-Spiel nächsten Freitag, sondern eine Mannschaft, die total auf Sandhausen und drei Punkte fokussiert ist.

So sieht das auch Alexander Baumjohann. In Berlin wird spekuliert, der von Jos Luhukay hoch geschätzte Spielmacher sei ein Kandidat für Hertha BSC, falls Ronny den Hauptstadtklub verlassen sollte. ”Spekulationen gibt es immer. Aber wenn wir aufsteigen, verlängert sich mein Vertrag automatisch um zwei Jahre”, verrät Baumjohann. Gekommen, um zu bleiben ...

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