Rheinpfalz Deutschland und Frankreich trennen sich 2:2

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Timo Werner jubelt nach seinem 1:1 Treffer.

Köln. Fast hätte es die deutsche Nationalmannschaft dann doch noch erwischt. Nach zuvor elf Siegen und drei Unentschieden verhinderte der zehn Minuten zuvor eingewechselte Lars Stindl mit seinem Tor zum 2:2 in der Nachspielzeit die drohende Niederlage gegen Frankreich im letzten Länderspiel des Kalenderjahres. Vor knapp 37.000 Zuschauern in Köln trennten sich die beiden Teams gestern Abend 2:2 (1:0).

 In einem recht unterhaltsamen Testspiel wäre aber ein Sieg für die Equipe Tricolore in Ordnung gegangen, da sie zielstrebiger war und in entscheidenden Zweikämpfen resoluter.

Der Bundestrainer ahnte, was kommen würde

Joachim Löw ahnte, was kommen würde. „Auch wenn die Franzosen mal einen draußen lassen, haben sie immer noch Weltklasse in der Offensive“, hatte der Bundestrainer einen Tag vor dem Spiel gesagt. Am Dienstag saß Antoine Griezmann bei der Mannschaft von Didier Deschamps auf der Bank, aber das machte ihr nichts. Der Angriff mit Kylian Mbappé, Alexandre Lacazette und Anthony Martial stellte die deutsche Mannschaft dank seines Tempos und der Technik vor enorme Probleme. Zu Beginn hielt Löws Elf, in der Mario Götze etwas überraschend fehlte, noch ganz gut mit. Mesut Özil, der immer wieder Timo Werner in der Spitze unterstützte, hatte auch die erste Chance, aber in der Folge waren die Franzosen gefährlicher. Kevin Trapp, der bei Paris Saint-Germain in den vergangenen Monaten nur selten zum Einsatz kam, rechtfertigte in mehreren Situationen das Vertrauen des Bundestrainers. Er wehrte einen Schuss von Lacazette ab (19.), später dann einen von Mbappé (32.). Nachdem Martial sich sehenswert durch die deutsche Abwehr gedribbelt und zu Lacazette herüber gepasst hatte, war er dann ohne Chance (34.). Frankreich führte verdient, auch weil es vor dem Tor konsequenter auf den Abschluss aus war. Werner war gleich in zwei Szenen zu zögerlich.

Rüdiger ersetzt Hummels

Zur zweiten Halbzeit ersetzte Antonio Rüdiger den bis dahin starken Mats Hummels in der Viererkette, an deren rechten Ende überraschend Emre Can statt Joshua Kimmich spielte. Rüdiger, der Innenverteidiger des FC Chelsea, vergab eine gute Möglichkeit zum Ausgleich, als er nach einem Rückpass von Julian Draxler knapp neben das Tor schoss (54.). Es dauerte aber nur noch etwa 100 Sekunden, bis das 1:1 fiel. Özil spielte einen seiner genialen Pässe in den Lauf von Werner, der den Ball durch die Beine des französischen Torwarts Steve Mandanda ins Netz schoss. Dank eines wunderschönen Freistoßes von Toni Kroos wäre Deutschland beinahe sogar in Führung gegangen, doch der Ball prallte von der Latte ins Spielfeld zurück (70.). Danach schlug die geballte Offensivkraft der Franzosen wieder zu. Mbappé spielte Lacazette frei, der durch die Beine von Trapp seinen zweiten Treffer des Abends erzielte (71.). Frankreich stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass es mit zu den Favoriten zählt, wenn im kommenden Sommer in Russland der Weltmeister ausgespielt wird. Für die deutsche Mannschaft geht es im neuen Jahr gleich mit schwierigen Testspielen weiter. Am 23. März wird Spanien in Düsseldorf der Gegner sein, vier Tage später kommt es in Berlin zum Duell mit Brasilien.

So spielten sie

Deutschland: 

Trapp - Can (83. Stindl), Süle, Hummels (46. Rüdiger), Plattenhardt - Khedira (75. Rudy), Kroos - Draxler, Gündogan (65. Götze), Özil - Werner (85. Wagner) Frankreich: Mandanda - Jallet (64. Pavard), Varane, Umtiti, Digne (82. Kurzawa) - Rabiot - Mbappé, Tolisso, Matuidi (64. N’Zonzi), Martial - Lacazette (75. Griezmann) Tore: 0:1 Lacazette (34.), 1:1 Werner (56.), 1:2 Lacazette (71.), 2:2 Stindl (90.+3) Gelbe Karte: Wagner Beste Spieler: Hummels, Özil - Lacazette, Martial Zuschauer: 36.948 Schiedsrichter: Çakir (Türkei)

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