Rheinpfalz Ehrgeiz als Turbo-Diesel

KAISERSLAUTERN. Es wird ein echter Härtetest. Morgen (20.15 Uhr) spielt der 1. FC Kaiserslautern bei Bundesliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth. Beide haben ihre ersten beiden Punktspiele gewonnen, der FCK 1:0 in Paderborn und 3:1 gegen Ingolstadt, die „Kleeblätter“ 2:0 gegen Aufsteiger Bielefeld und 2:0 in Aalen.

Von Oliver Sperk

”Fürth hat eine sehr, sehr gute Mannschaft”, meint der Lauterer Linksverteidiger Chris Löwe, ”sie sind kein normaler Absteiger, weil sie sich schon im Winter mit dem Neuaufbau in der Zweiten Liga beschäftigen konnten. Sie waren ja schon ziemlich weit abgeschlagen.” Der 24-Jährige warnt vor der Offensivstärke der Fürther mit Tom Weilandt, Zoltan Stieber, Nikola Djurdjic und Ilir Azemi.

Löwe fühlt sich wieder sehr fit, nachdem er zuletzt beim 7:0 der Lauterer im DFB-Pokal bei Sechstligist Neckarsulm außen vor war. ”Ich hatte nach dem Testspiel gegen Bayer Leverkusen leichte Leistenbeschwerden”, sagt der Linksverteidiger rückblickend, ”da hat der Trainer nach einem Gespräch mit mir entschieden, mir eine Pause zu geben. Dafür bin ich dankbar, weil es sehr geholfen hat.”

Morgen in Fürth werden Löwe und vor ihm auf der offensiven Außenbahn Marcel Gaus die linke Lauterer Seite bilden. Zwei, die sich schon gut verstehen, obwohl sie wegen Gaus‘ Verletzung in der Vorbereitung noch nicht allzu oft zusammengespielt haben. ”Man hat vor allem im ersten Relegationsspiel gesehen, dass es wichtig ist, dass vor einem einer spielt, der gegen den Ball arbeitet”, meint Löwe. Ein markanter verbaler Seitenhieb auf den nun zu Hertha BSC gewechselten Alexander Baumjohann, der am 23. Mai beim ersten Relegationsspiel, das der FCK 1:3 bei der TSG 1899 Hoffenheim verlor, beim 0:2 Gegenspieler Andreas Beck laufen ließ. Eine folgenschwere Nachlässigkeit im Defensivspiel des offensiv starken Vorlagengebers, der nach jenem 0:2 immerhin das 1:2 Mo Idrissous per Traumpass einleitete. Das ist zweieinhalb Monate her, aber den enorm ehrgeizigen, zuweilen verbissenen Löwe wurmt der verpasste Aufstieg noch immer. Er hatte nach der verlorenen Relegation Angebote von anderen Klubs, ein Wechsel war aber für ihn kein Thema, betont der in Plauen im Vogtland geborene Sachse. Erst in der Winterpause kam er als Edelreservist von Borussia Dortmund in die Pfalz. ”Chris hat schon in der Rückrunde defensiv gut gearbeitet, im Offensivspiel hat ihm noch etwas gefehlt, das hat er zuletzt aber verbessert”, sagt FCK-Trainer Franco Foda, ”wir haben ihn ja im Winter als Perspektivspieler geholt, und er ist sehr wichtig für uns, obwohl er noch Luft nach oben hat.”

Mit der gesamten Mannschaft soll es nach oben gehen - in die Bundesliga. Das ist auch der große Traum Löwes, der für den BVB sieben Einsätze im Oberhaus hatte. Er glaubt, dass der FCK nun für die Gegner noch unangenehmer ist: ”Wir sind flexibler geworden, schwerer auszurechnen. Vorher war das Spiel sehr auf Baumjohann zugeschnitten.” Gaus, seinen neuen Vordermann auf der linken Seite, lobt Löwe, auch für dessen Engagement im Defensivspiel: ”Für mich ist im modernen Fußball das Wichtigste, dass alle in der Mannschaft gegen den Ball arbeiten. Und das tut Marcel Gaus. Ihm muss man nicht alles erklären, er tut es einfach. Wenn sich das zwischen uns noch besser einspielt, kann es eine sehr gute Sache werden.”

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