Rheinpfalz FCK verpasst zum zweiten Mal in Folge einen Sieg

Der 1. FC Kaiserslautern und seine Fans brauchen auch in dieser Saison viel Geduld und einen langen Atem. Beim 0:0 am Montag beim VfL Bochum vergaben die Lauterer gute Möglichkeiten - und verpassten erneut die Chance, in der Zweitliga-Tabelle weiter zu klettern. Am Samstag (13 Uhr) kommt der FC St. Pauli zum Verfolgerduell.

Beide Teams sind hinter Köln, Union Berlin und Fürth punktgleich Vierter und Fünfter; die Lauterer (17:13 Tore) haben einen Treffer weniger kassiert als St. Pauli (17:14). ”Am Samstag haben wir die Chance, einen direkten Konkurrenten zu distanzieren”, sagte FCK-Mittelfeldspieler Markus Karl, der in Bochum sehr präsent war und mit klugen Pässen viele Impulse im Spiel nach vorne zu geben wusste.

So war Karl an beiden Pfostentreffern seines Teams, das sich wie zuletzt beim 2:2 gegen Karlsruhe nicht für ein ganz klares Chancenplus belohnte, unmittelbar beteiligt. Erst lieferte der Mittelfeldspieler einen Traumpass auf Karim Matmour, der nach einem schönen Solo Aluminium traf (12.). In der Schlussphase des Abnutzungskampfes im Revier traf Karl selbst den Pfosten (82.). Die nach einer Negativserie in den Tabellenkeller gerutschten Bochumer überließen den Gästen die Gestalterrolle, die dafür aber nicht belohnt wurden. ”Ich hab‘ selten eine Heimmannschaft erlebt, die so tief gestanden und so wenig fürs Spiel gemacht hat”, meinte Karl, ”es war nicht so schön anzusehen. Aber nach und nach haben wir es immer besser geschafft, sie zu knacken, sonst hätten wir nicht so viele Chancen gehabt.” 12:4 Torschüsse für den FCK weist die Statistik aus. ”Wir haben uns, wie zuletzt auch, einige gute Chancen herausgespielt, deshalb bin ich zuversichtlich”, sagte FCK-Trainer Kosta Runjaic, ”es kommen auch wieder Spiele, in denen wir mehr aus unseren Möglichkeiten machen.” Nach zwölf von 34 Spieltagen liegen die Lauterer fünf Punkte hinter Platz eins und zwei, die Köln und Berlin mit Siegen gefestigt haben. ”Wir haben wieder zwei Punkte liegenlassen”, sagte der am Montag oft zu hektische Marcel Gaus nach der erneut verpassten Chance, die kriselnden Fürther zu überholen. ”Das ist ärgerlich, dass wir es nicht geschafft haben, unsere Möglichkeiten zu nutzen.”

Auch FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz haderte mit der Chancenverwertung der Roten Teufel. ”Noch mehr hat das Unentschieden gegen Karlsruhe wehgetan”, sagte Kuntz, ”aber wir haben auch schon schlechtere Zeiten gesehen.” 22 Spiele bleiben, um einen der beiden direkten Aufstiegsplätze zu erobern - ein marathongleiches Geduldsspiel. ”Die Liga ist ziemlich ausgeglichen”, bemerkte Gaus, ”das wird wahrscheinlich bis zum Ende eng bleiben.” Der ehemalige Kaiserslauterer Kapitän Christian Tiffert, jetzt für Bochum am Ball, lobte ”die gute Spielanlage des FCK” und hofft, mit seinem neuen Klub ”mit kleinen Schritten und harter Arbeit” den drittletzten Platz längerfristig weit hinter sich zu lassen. Glück hatte der FCK, dass Richard Sukuta-Pasu, die Lauterer Leihgabe im VfL-Sturm, keinen Elfmeter bekam, als Jan Simunek ihn festhielt (13.).

”Wir sind vorne dabei”, meinte Simunek, ”und wir sind auf einem guten Weg.” Ob Chris Löwe den nächsten Schritt auf diesem Weg mitgehen kann, ist offen: Der Linksverteidiger erlitt bei einem Foul Paul Freiers eine schmerzhafte Schulterverletzung.

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