Rheinpfalz Spiel mit Licht und Schatten

«Mannheim.» Wer ganz genau aufpasst, der entdeckt im Luisenpark am Pflanzenschauhaus einen Hai. Es ist nur eine der mal mehr und mal weniger versteckten Attraktionen der Winterlichter-Aktion. Bis zum 24. Februar verwandelt Wolfgang Flammersfeld den Stadtpark in den Abendstunden in eine leuchtende Märchenwelt.

Trotz angeschlagener Stimme klingt Parkchef Joachim Költzsch euphorisch: „Die Winterlichter waren in den vergangenen vier Jahren eine Erfolgsstory.“ Rund 40.000 Besucher wandelten im vergangenen Jahr in den Abendstunden durch den dunklen Park, gingen auf poetische Entdeckungsreise vorbei an leuchtenden Bäumen und Sträuchern, glitzernden Wasseroberflächen oder aufblitzenden Lichtkristallen. Er hofft bei der fünften Auflage wieder auf einen ähnlichen Erfolg. Die Grundvoraussetzungen dafür könnten besser kaum sein: „Die Wettervorhersage für die kommenden vier Wochen lautet kalt und trocken“, frohlockt Költzsch. Das Team um Lichtkünstler Flammersfeld hat ganze Arbeit geleistet: 700 Scheinwerfer, zwölf Kilometer Kabel, Nebel und Effekte. Entstanden sind bezaubernde Illuminationen. Besucher müssen etwas Geduld aufbringen, der noch nicht abgeschlossene Umbau des Haupteingangs sorgt vor dem Einlass für Wartezeiten. Erst einmal im Park, tauchen die Besucher ein in eine Wunderlandschaft. An der Schattenwand tollen Kinder. Sie sind ein erstes Fotomotiv. Flammersfeld freut sich darüber. „Genau so ist es gedacht.“ Auf der Wiese vor dem Pflanzenschauhaus wird er ernst: „Die fünf Kugeln stehen für die fünf alten Kontinente und sie sollen zeigen, dass alle bunt sind.“ Fünf Tage habe der Aufbau im Luisenpark gedauert. „Tage und Nächte“, wie Andreas Dauth, Veranstaltungsmanager der Stadtpark GmbH, präzisiert. Schließlich entfaltet sich die Wirkung der Lichtinstallationen erst in der Dunkelheit. Und selbst nach der Parkeröffnung gehen Flammersfeld und sein technischer Leiter Jonathan Taylor mit wachen Augen durch den Park, justierten Scheinwerfer nach oder richten Absperrungen ein. „Der Rundweg ist in diesem Jahr ein wenig verkürzt“, erläutert Költzsch. Eine Reaktion auf Zuschaueranregungen. „Kindern war der komplette Weg um den Weiher zu lang.“ Dafür sei das Programm nun kompakter, gebe es kaum Lücken am Heinrich-Vetter-Weg entlang, wo die Beleuchtung der gestifteten Skulpturen so natürlich wirkt, als sei es – so Költzsch – schon immer so gewesen. Von hier geht es weiter an der Brunnenlandschaft vorbei, über die Doppelbrücke in Richtung Gebirgsbach. Auf der Rückseite der Seebühne leuchtet die Wasserleinwand, kriechen Lichtschnecken und sind Lichtbleistifte zu einem riesigen Mikado aufgetürmt. Hinter der Freizeitwiese pocht das Herz im Ruhepuls. Von hier geht es über die Weinstube wieder zurück in Richtung Pflanzenschauhaus und Haupteingang. „Eine gute Stunde“, rechnet Költzsch, dauere so ein Umlauf. Eine Stunde voller unvergesslicher Eindrücke. Zumal auch ein zweiter Blick lohnt. „Manche Effekte haben wir auch ein bisschen versteckt“, verrät Flammersfeld. Wer die versteckten Sehenswürdigkeiten nicht lange suchen will, kann sich erstmals die gesamte Veranstaltung von Liane Weber erläutern lassen. „Walk The Light“ heißt der geführte Lichtrundgang, in dem Liane Weber jeweils mittwochs ab 19 Uhr – am 23. Januar, 6. und 13. Februar – durch die Freiluftausstellung führt und die Illustrationen erläutert. Noch Fragen? Die Winterlichter-Aktion im Mannheimer Luisenpark Mannheim ist bis Sonntag, 24. Februar, zu sehen. Einlass für interessierte Besucher ist jeweils ausschließlich über den Haupteingang ab 16.30 Uhr, Beleuchtungsbeginn ist 18 Uhr. Die Illuminationen sind montags bis donnerstags und sonntags bis 21 Uhr, freitags und samstags bis 22 Uhr zu sehen. Für den geführten Lichtrundgang „Walk The Light“ am 23. Januar sowie 6. und 13. Februar ist eine Anmeldung unter der Telefonnummer 0621/410050 erforderlich.

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