Bahnverkehr Flott und direkt mit ICE nach Berlin und Rügen

Tickets für eine Bahnreise sollte man normalerweise möglichst früh buchen. Das gilt nun endlich auch wieder für die nächsten Monate, weil keine Streiks mehr bei der Deutschen Bahn drohen. Ein ganz spezieller Fall ist ein für die Pfalz besonders interessanter ICE, der nach Berlin und Binz fährt – aber leider nur in einem kurzen Zeitfenster .

Mehr als ein Jahr lang konnte man kaum ein Ticket für eine Zugreise längere Zeit im Voraus buchen, ohne dass ein Streik bei der Deutschen Bahn (DB) drohte, zuerst der Eisenbahnergewerkschaft EVG, dann der Lokführergewerkschaft GDL. Nun ist nach dem Tarifabschluss von GDL und DB bis Ende März 2025 erst einmal Ruhe in puncto Streiks und es gilt wieder die Regel, dass sich frühes Buchen empfiehlt, wenn man zu möglichst günstigen Preisen reisen will.

Ein anderer Störfaktor bleibt allerdings, nämlich die Großbaustellen im DB-Netz, wegen denen viele Fernzüge anders als sonst oder manchmal auch gar nicht fahren. Die Pfalz ist in diesem Zusammenhang besonders von der mehrmonatigen Sperrung der Riedbahn von Mitte Juli bis Mitte Dezember betroffen, zumal ihr auch Züge zum Opfer fallen, deren Weg gar nicht über die Riedbahn führt.

Direktzug nach Rügen in der Zeit zwischen Großbaustellen

Ein solcher Fall ist der ICE 932. Derzeit fährt der Zug bis 15. April gar nicht und ab 16. April lediglich von Saarbrücken nach Frankfurt mit Halt unter anderem in Homburg, Kaiserslautern und Neustadt. Schon als Direktzug nach Frankfurt ist der Zug wertvoll, erst recht gilt das, wenn er weiter nach Berlin fährt und zwar sehr flott, weil er ab Frankfurt Teil der ICE-Sprinter-Linie 15 mit Halt nur in Erfurt und Halle ist. Andere ICE-Linien, die im Zwei-Stunden-Takt von Mannheim nach Berlin fahren, haben deutlich mehr Zwischenhalte und eine längere Fahrzeit.

Von Saarbrücken nach Berlin verkehrt der Zug sozusagen in einer Pause zwischen zwei Großbaustellen – allerdings auch nicht täglich – vom 7. Juni bis zum 15. Juli. An fünf Wochenenden fährt der Zug dann jeweils samstags und sonntags weiter nach Binz auf Rügen. Die Direktverbindung zwischen der Pfalz und Deutschlands größter Insel gibt es nur für die Hinfahrt, einen Direktzug von Berlin nach Saarbrücken mit Halt in Neustadt, Kaiserslautern und Homburg dagegen auch für die Rückfahrt. Von Binz fährt ein direkter ICE immerhin nach Mannheim (Binz ab 10.43 Uhr, Mannheim an 20.23 Uhr), allerdings auf einem Umweg über Köln.

ICE1-Speisewagen hat Kultwert

Eingesetzt wird beim ICE 932 ein ICE1 (Baureihe 401) in einer auf neun Wagen verkürzten und renovierten Version. Der schon über 30 Jahre alte ICE1 stammt aus einer Zeit, als der erste deutsche Hochgeschwindigkeitszug noch eine Art Designerfahrzeug-Status hatte. Das zeigt sich unter anderem daran, dass es im ICE1 auch einige Abteile gibt und der am charakteristischen Buckeldach erkennbare Speisewagen als besonders gelungen gilt und bei vielen Reisenden Kultwert hat. Dagegen ist dem neueren ICE4, der den ICE1 inzwischen vor allem auf besonders stark frequentierten Linien abgelöst hat, der Kostendruck durch die Konkurrenz von Fernbussen und Billigfliegern anzusehen. Ein Vorteil des ICE4 ist allerdings, dass er die Fahrradmitnahme erlaubt und er deutlich mehr Sitzplätze bietet als der ICE1.

Tickets für Direkt-TGV nach Bordeaux im Juli stark gefragt

Ein noch extremerer Fall in der Kategorie der Direktverbindungen mit nur wenigen Verkehrstagen ist 2024 der TGV von Frankfurt nach Bordeaux mit Halt in Mannheim und Karlsruhe. Ab Mannheim fährt der Zug in diesem Jahr wegen der Riedbahn-Sperrung nur an fünf Samstagen vom 15. Juni bis zum 13. Juli, von Karlsruhe an vier weiteren Samstagen, nämlich am 20. Juli, 27. Juli, 3. August und 31. August, weil der Zug dann in Stuttgart startet.

Für die Reise ab Mannheim sind im Juni noch eher Tickets zu moderaten Preisen (Super-Sparpreis von rund 80 bis 90 Euro) zu bekommen als im Juli (für die Fahrt am 13. Juli kostet das Supersparpreis-Ticket bereits rund 140 Euro). Der Direkt-TGV nach Bordeaux bietet einen besonders großen Vorteil, weil er nicht nur ein Umsteigen erspart, sondern auch noch einen Bahnhofswechsel in Paris, der als Stressfaktor gilt. Die Züge aus Südwestdeutschland kommen in der französischen Hauptstadt am Ostbahnhof (Gare de l’Est) an, die TGV nach Bordeaux fahren vom Montparnasse-Bahnhof ab.

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