Unternehmen Raschig: 20 von 150 Stellen sollen in Ludwigshafen wegfallen

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Das Spezialchemieunternehmen Raschig will nach Gewerkschaftsangaben 20 von 150 Stellen in Ludwigshafen streichen.

Eine „Schocknachricht“ für die Belegschaft nennt es die Gewerkschaft IG BCE. Ihren Angaben zufolge sollen die 20 Arbeitsplätze in der Sparte Chemie wegfallen. In einer Betriebsversammlung musste der Betriebsrat über den Abbau informieren. Die Geschäftsleitung sei nicht vor die Belegschaft getreten, hieß es. IG-BCE-Gewerkschaftssekretär Fabian Haag kommentierte das so: „Hier fehlt es an jeglicher Wertschätzung für die Mitarbeitenden.“ Im zuletzt vorgelegten Konzernbericht beteuert dagegen das Unternehmen: „Das Wohl der Mitarbeiter liegt dem Raschig Konzern sehr am Herzen.“ Der Betriebsratsvorsitzende Eugen Fitzner sagte: „Die Kollegen und Kolleginnen müssen ja informiert sein. Das ist unsere Pflicht als Betriebsrat und das sind wir ihnen schuldig!“ Die Betroffenheit bei den Beschäftigten der Chemiesparte ist nach Gewerkschaftsangaben groß. Die Mitteilung vom Stellenabbau sei eingeschlagen, wie eine Bombe. Das Unternehmen reagierte bis Redaktionsschluss nicht auf eine Anfrage.

„Nicht klar überdacht“

IG-BCE-Bezirksleiter Gunther Kollmuß sagte: „Dieser Stellenabbau erscheint eher eine kurzfristige Aktion zu sein, die nicht klar überdacht wurde.“ Auf Unverständnis bei der IG-BCE stößt auch, dass das Unternehmen keine Kurzarbeit angemeldet hat. Gewerkschaftssekretär Haag sagte: „Die amerikanische Firmenspitze verzichtet einfach auf Kurzarbeit. Dabei könnten damit, gerade in der angespannten Situation, Arbeitsplätze erhalten bleiben. Statt mit uns gemeinsam nach Lösungen zu suchen, will man lieber Leute entlassen.“

Raschig, gegründet 1891 in Ludwigshafen, stellt unter anderem Spezialchemikalien und Straßenbaumaterialien her und gehört seit 1996 zum kalifornischen Mischkonzern PMC Global. Im Geschäftsbericht für 2021, der erst Anfang 2023 veröffentlicht wurde, gibt die Raschig GmbH einen Umsatz von 85,5 Millionen (Vorjahr: 87,3 Mio) Euro an. Als Jahresüberschuss werden 8,3 Millionen (2,1 Mio) Euro ausgewiesen.

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