1. FC Kaiserslautern 1:3 in Hannover – FCK bezieht zweite Niederlage in Folge
Mindestens eine Serie musste ja reißen: Hannover 96 hatte bis zu diesem Samstag seine seitherigen beiden Heimspiele für sich entschieden, der 1. FC Kaiserslautern beide Auswärtspartien gewonnen. Der Nimbus der Roten Teufel endete. Sie unterlagen in der niedersächsischen Landeshauptstadt mit 1:3 (0:1) und quittierten nach dem 3:4 gegen Hertha BSC die zweite Niederlage in Folge.
Im Kader der Roten Teufel fehlten mit Kapitän Marlon Ritter und Kenny Prince Redondo zwei arrivierte Kräfte. Ritter hatte aufgrund von Oberschenkelproblemen während der Woche nur bedingt trainieren können und klagte im Abschlusstraining über Probleme, Redondo fehlte ebenso angeschlagen. Offensive Ausfälle, die Cheftrainer Markus Anfang mit Philipp Klement und Neuzugang Daisuke Yokota zu kompensieren versuchte. In der Viererkette bildete etwas überraschend Jan Elvedi mit Jannis Heuer die Zentrale. Rechts verteidigte Almamy Toure. Wie Ritter hatte auch der 28-Jährige über muskuläre Probleme berichtet, war aber rechtzeitig fit geworden.
Warnböller, die verhallen
Boris Tomiak rückte anstelle des erkrankten Jan Gyamerah auf die Sechserposition. Besaßen die Hannoveraner den Ball, ließ er sich häufig nach hinten sacken. Gleichwohl fiel der FCK in der Anfangsphase von einer Verzückung in die nächste. Schon in der ersten Minute bot Ngankam sich eine riesige Chance, die er aus kurzer Distanz frei vergab. Der Kopfball des ungedeckten Tresoldi kurz im Anschluss pfiff über den Querbalken. Die Warnböller verhallten ungehört.
In der sechsten Minute präsentierte 96 die Quittung: Erneut verteidigte der FCK hundsmiserabel, Lee traf zum 1:0. Zunächst hatte Referee Kampka den Treffer nicht anerkannt. Der Videobeweis bestätigte, dass Lee entgegen der ursprünglichen Annahme des Assistenten nicht im Abseits stand. Erik Wekesser hob es auf. Ngankam und Tresoldi boten sich weitere Gelegenheiten.
Ragnar Ache servierte in der 19. Minute mit einem von Schlussmann Zieler parierten Schuss ein erstes offensives Lebenszeichen des Gastes, der sich ein wenig befreite. Allerdings vergingen 39 Minuten, ehe das 96-Tor wahrhaftig in Gefahr geriet. Zieler parierte Tomiaks Schuss, Aches zweiter Versuch in derselben Sequenz wurde geblockt.
Krahl unterstreicht seine Klasse
Wie wertvoll Julian Krahl für die Roten Teufel ist, wies er kurz vor dem Pausenpfiff nach. Ngankam vernaschte die FCK-Defensiven, Tresoldi schoss, Krahl parierte. Gleich darauf noch einmal. Hannover 96 kombinierte sich nach Belieben in den Strafraum, Wdowik schloss ab. Der Eindruck, sich zwischenzeitlich verbessert zu haben, war aus Kaiserslauterer Sicht hinfortgewischt.
Bei Wiederbeginn verzichteten beide Trainer vor 38.100 Zuschauern zunächst auf Wechsel. Markus Anfang dürfte sich darin bestätigt gesehen haben, denn nach 56 Minuten glich seine Mannschaft aus. Wekessers Ecke köpfte Elvedi gen Tor, Zieler wehrte den Ball an die Latte ab, Ache reagierte schneller als alle und wuchtete das Spielgerät per Kopf über die Linie. Besser hätte der FCK nicht in die zweite Hälfte starten können.
Heuer, der Pechvogel
Dank des Ausgleichstreffers nahmen die Roten Teufel ihrem Kontrahenten den Schwung. Mit Ngankams Schuss in der 70. Minute, Krahl lenkte ihn über die Latte, nahm 96 wieder Fahrt auf. Krahl und immer wieder Krahl. So auch bei Wdowiks Freistoß (72.). Alsbald aber war der Torhüter zum zweiten Mal geschlagen. Christiansen köpfte im Anschluss an eine Ecke, Heuer fälschte den Ball unhaltbar ab. In der Nachspielzeit durfte Hannover 96 ein weiteres Mal jubeln. Nielsen spielte Elvedi und Toure aus, Momuluh setzte den Schlusspunkt.