1. FC Kaiserslautern FCK im DFB-Pokal trotz Unterzahl weiter: Jannik Mause brilliert gegen die alten Kollegen
Die schönen Erinnerungen an das Wochenende im Mai rund um das Pokalfinale in Berlin sind noch nicht verblasst, und die Fans des 1. FC Kaiserslautern dürfen von einer Wiederholung träumen. Dank der Tore von Jannik Mause bei seinem Startelfdebüt für die Roten Teufel haben die Lauterer die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Der Stürmer schoss bei seinem alten Klub FC Ingolstadt in der ersten Halbzeit zwei Tore, die den 2:1 (2:0)-Sieg des Zweitligisten beim Drittliga-Vertreter sicherten. Der FCK musste vor 11.656 Zuschauern beinahe die komplette zweite Hälfte in Unterzahl bestreiten, kämpfte sich aber trotzdem zum Erfolg.
Die Kaltschnäuzigkeit von Mause sorgte dafür, dass die vielen personellen Wechsel, die Trainer Markus Anfang vorgenommen hatte, in einem positiven Licht erstrahlten. Der FCK-Trainer hatte im Vergleich zum 2:2 gegen die SpVgg Greuther Fürth fünf Spieler getauscht und zudem die taktische Grundordnung verändert. In einem asymmetrischen 3-6-1-System agierten die Lauterer, weil Aaron Opoku auf der linken Seite klassisch als Linksaußen agierte, während Almamy Toure auf der rechten Bahn deutlich defensiver postiert war.
Jannik Mause ist treffsicher
Im Mittelfeldzentrum bestachen die Roten Teufel durch ihre Variabilität, denn Marlon Ritter, Tobias Raschl und Philipp Klement wechselten oft die Positionen. Als defensiver Sechser fungierte Jan Gyamerah. Das sah gut aus, weil die Lauterer durch die spielstarken Akteure im Zentrum die Kontrolle besaßen. Zumindest in der ersten Hälfte, als der FCK mit elf Spielern auf dem Feld stand.
Nur einmal, ganz früh in der ersten Hälfte, wackelte der FCK in Gleichzahl. Boris Tomiak verlor im Aufbauspiel den Ball, so dass Pascal Testroet eine große Möglichkeit für den FCI hatte, den Ball aber überhastet neben das Tor schoss (1.). Beinahe hätte es einen Fehlstart für die Anfang-Schützlinge gegeben, die danach aber konzentrierter waren. Der Lohn folgte schnell, denn nach etwas mehr als zwei Minuten bejubelten die mehr als 5000 mitgereisten Fans des FCK im Audi-Sportpark das 1:0 für ihre Mannschaft. Opoku hatte sich auf dem linken Flügel durchgesetzt und seinen klugen Pass verwertete Mause in der Mitte geschickt zur Führung (3.). In der 36. Minute erhöhte Mause auf 2:0, als er sich nach einem Freistoß von Ritter, der in der Abwehrmauer gelandet war, als Abstauber betätigte.
Fleiß und Widerstandskraft sind gefragt
Alles sah nach einem ungefährdeten Sieg für die Pfälzer aus, doch kurz nach der Pause sah Gyamerah die gelb-rote Karte (49.). Fortan waren die Lauterer in Unterzahl und verloren dadurch die Kontrolle auf dem Spielfeld. Die Ingolstädter drängten auf den Anschlusstreffer und hatten bei Eckbällen und Freistößen von der Seite einige Möglichkeiten. Doch die Defensive des FCK hielt dem Druck stand. Das Spiel war jetzt aus Sicht der Lauterer nicht mehr schön anzusehen, aber es ging nach dem Platzverweis nicht mehr darum, zu glänzen. Jetzt waren Fleiß und Widerstandskraft gefragt – und beide Eigenschaften zeigten die Profis.
Ganz ohne Gegentor-Makel blieb das Team aber nicht, denn in der 87. Minute gelang Ryan Malone per Kopf der 1:2-Anschlusstreffer. Zehn Minuten mussten die Fans anschließend mit ihren Helden zittern, ehe die Partie inklusive der siebenminütigen Nachspielzeit vorüber war. Am Ende war es nicht glanzvoll, aber unter dem Strich verdient, dass die Pokalträume des FCK leben.