1. FC Kaiserslautern Nur ein 2:2 gegen Magdeburg: FCK-Fehlstart, Aufholjagd und Aches Pfostenpech

Daisuke Yokota (am Boden) gehörte zu den besten Lauterern.
Daisuke Yokota (am Boden) gehörte zu den besten Lauterern.

Die Roten Teufel verpassen den zweiten Heimsieg der Saison, zeigen beim 2:2 gegen Magdeburg aber Moral. Dennoch überwiegt nach dem Spiel der Frust.

Im dritten Spiel gegen eine Topmannschaft der Zweiten Liga in Serie verpassten die Lauterer den dritten Sieg – und nach dem Schlusspfiff herrschte eine Stimmung, in der sich Zufriedenheit und Ärger vermischen mussten. Der FCK hatte einen 0:2-Rückstand wettgemacht, einen möglichen Sieg aber trotz klarer Chancen verpasst.

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Nach einer Viertelstunde wurde es für ein paar Momente ungewohnt still auf dem Betzenberg. Das lag daran, dass sich nicht nur die FCK-Profis auf dem Rasen, sondern auch die Anhänger auf den Tribünen sammeln mussten. Mit einem Magdeburger Doppelschlag waren die Lauterer 0:2 in Rückstand geraten – und die gesamte positive Grundstimmung nach den zurückliegenden beiden Ligasiegen war dahin.

Doppelschlag des FCM

Zunächst war Samuel Loric mit einem 16-Meter-Direktschuss erfolgreich (11.), ehe kurz danach Philipp Hercher mit einem Flachschuss aus zwölf Metern auf 2:0 für den FCM erhöhte (13.). Ausgerechnet der Außenbahnspieler, der die Lauterer im Sommer verlassen hatte, sorgte für die kurze Schockstarre im Fritz-Walter-Stadion. Bei beiden Gegentreffern sah die Hintermannschaft der Roten Teufel nicht gut aus.

Anfang musste seine Mannschaft im Vergleich zum Pokalauftritt unter der Woche beim VfB Stuttgart (1:2) kräftig umkrempeln – fünf Wechsel gab es in der Startformation. Das mag ein Grund für die Unordnung sein, die zu Beginn in der Lauterer Defensive herrschte. Immerhin waren in der Defensivreihe vieles neu. Frank Ronstadt (rechts, für Jean Zimmer) und Florian Kleinhansl (links, für Erik Wekesser) waren neu auf dem Feld. Im Zentrum hatte nur Jan Elvedi seine Position behalten, Luca Sirch und Boris Tomiak standen zwar gegen den VfB in der Startformation, ihnen wurde aber gegen den FCM ein neuer Platz zugewiesen. Neu auf dem Platz war zudem Afeez Aremu im defensiven Mittelfeld.

Viele Umstellungen beim FCK

Der FCK-Trainer war zu einem Teil der Umstellungen gezwungen, denn Jannis Heuer (Muskelfaserriss), Zimmer (Rückenprobleme) und Marlon Ritter (Adduktorenprobleme) fielen verletzt aus. Ehe der FCK seine Aufholjagd startete, musste er noch einen heiklen Moment überstehen, denn Martijn Kaars besaß freistehend die große Möglichkeit zum 3:0, doch Julian Krahl verhinderte mit einer starken Parade einen weiteren Gegentreffer (21.).

Boris Tomiak verwandelt den Elfmeter souverän zum 1:2.
Boris Tomiak verwandelt den Elfmeter souverän zum 1:2.

Ansonsten gelang es den Lauterern, mehr und mehr Spielkontrolle zu erlangen. Daraus resultierten klare Torchancen, so dass die FCK-Fans auf eine Wende hoffen durften. Zunächst vergab aber Ragnar Ache die Möglichkeit zum Anschluss, als er nach einem feinen Rückpass von Daisuke Yokota den Ball aus sechs Metern nicht richtig traf (19.). Der Torjäger der Lauterer hatte kurz darauf Pech, als sein Kopfball an die Torlatte prallte (27.).

FCK in Überzahl überlegen

Doch der FCK kam vor der Pause heran, weil Yokota nach einem feinen Pass von Daniel Hanslik frei vor dem Tor auftauchte, leicht geschubst wurde und Tomiak den fälligen Elfmeter sicher zum 1:2 verwandelte (32.). Mehr noch, wenige Minuten später waren die Lauterer in Überzahl, weil der erneut stark aufspielende Yokota auf dem Weg in Richtung FCM-Strafraum gefoult wurde und der bereits verwarnte Falko Michel die Ampelkarte sah (36.).

Der Ausgleich durch Ragnar Ache (links) ist geschafft.
Der Ausgleich durch Ragnar Ache (links) ist geschafft.

Aus der numerischen Überlegenheit resultierte nach dem Seitenwechsel ein klares Übergewicht der Pfälzer. Die hatten gleich nach Wiederbeginn Pech, dass Ache mit einem 18-Meter-Schuss nur das Tordreieck traf (47.). Insgesamt gelang es den Magdeburgern aber jetzt besser, der Begegnung das Tempo zu entziehen, so dass die Lauterer fast nur noch bei Standardsituationen Gefahr entwickelten. Gerade in einer Phase, als die Zuschauer begannen, unruhig zu werden, brachte eine Ecke das 2:2. Luca Sirch hatte den Ball vors Tor gebracht, wo Ache seine Flaute beendete und per Kopf erfolgreich war (68.).

Dreifach-Chance in der Schlussphase

Jetzt war ein Heimsieg möglich. Besonders in der 85. Minute, als die Lauterer eine Dreifach-Chance besaßen. Zunächst traf Ache zum dritten Mal das Torgebälk, dieses Mal den rechten Pfosten, und den Nachschuss von Filip Kaloc entschärfte FCM-Keeper Dominik Reimann. Weil die Gefahr aber noch nicht bereinigt war, kam kurz darauf Yokota völlig frei zum Kopfball, setzte das Spielgerät aber aus kurzer Distanz neben das Tor.

In der Nachspielzeit sah mit Kaars ein weiterer Magdeburger die Gelb-Rote Karte, doch daraus konnte der FCK kein Kapital mehr schlagen. Die Fans wollten den Ball noch einmal ins Tor schreien, aber das perfekte Ende blieb den Lauterern verwehrt.

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