1. FC Kaiserslautern Osawes Dreierpack entscheidet
Zweitliga-Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern hält mit dem 4:1-Erfolg beim MSV Duisburg die Hoffnung auf den
Klassenerhalt am Leben. Bei zwei Pfostentreffern von Moritz Stoppelkamp haben die Roten Teufel das Glück der Tüchtigen.
16 Punkte in neun Spielen unter der Regie von Trainer Michael Frontzeck, 17 Punkte in der Rückrunde: Mit dem stolzen 4:1 (1:0)-Sieg gestern beim MSV Duisburg nährte die Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern die Hoffnung auf das Fußballwunder. Der FCK bleibt Letzter, ist aber zumindest bis morgen Abend punktgleich mit dem Vorletzten Darmstadt 98. Der frühe Führungstreffer in Duisburg war der Lohn für den forschen Lauterer Beginn. Einen Klasse-Freistoß Nils Seuferts nach Foul an Osayamen Osawe parierte Mark Flekken noch (10.). Zwei Minuten später vermochte der MSV-Schlussmann einen 17-Meter-Schuss des umtriebigen Phillipp Mwene nach Leon Guwaras Vorstoß nur kurz abzuwehren, Osawe staubte ab – 0:1. Der FCK verlor nach guten 25 Minuten vorübergehend den Zugriff, weil er den „Zebras“ den Spielaufbau zu leicht machte. Gefahr vors Lauterer Tor trug Ahmet Engin über den rechten Flügel. Seine feine Flanke aber drosch Boris Tashchy aus sechs Metern in die Wolken (22.). „Den musst du machen, aus der Entfernung kannst du nicht drüberschießen“, haderte das 70 Jahre alt gewordene Duisburger Denkmal Bernard Dietz. Das Pech gepachtet hatte gestern Moritz Stoppelkamp, der den Ball binnen einer Minute zweimal an den rechten Torpfosten hämmerte (32., 33.). Bei Distanzschüssen von Fabian Schnellhardt (11.) und Lukas Fröde (30.) parierte Marius Müller mit den Fäusten, nach Seuferts Ballverlust meisterte der Lauterer Torhüter einen kernigen 30-Meter-Schuss Gerrit Nubers im Flug (39.). „Da hatten wir großes Spielglück“, gestand Michael Frontzeck. „Aluminium und Marius haben uns im Spiel gehalten“, gab der stark spielende Marcel Correia zu. Nach der Pause machte Brandon Borrello Platz für Ruben Jenssen. Borrello hatte die fünfte Gelbe Karte quittiert, aber auch nicht ins Spiel gefunden. Jenssen bot die beste Leistung nach seiner Rückkehr, tat dem Spiel mit Ruhe, Ballsicherheit und Übersicht sehr gut. Nach einem gelungenen Flankenlauf Guwaras musste Lukas Spalvis das 2:0 markieren, köpfte den Ball aber in die Arme Flekkens (47.). Den Keeper überraschte Osawe eine Minute später nach einem Sprint mit einem frechen Schuss ins kurze Eck – 2:0! Der Stürmer ließ nach Vucurs Kopfballvorarbeit das 3:0 folgen (64.). „Wir fühlen uns seit der Winterpause als Team einfach wohl, wir haben wieder einen wichtigen Sieg geschafft“, sagte Osawe, „das ist das Entscheidende.“ Auf seine mit mintgrünem Markenmaterial verhüllten Füße blickend, fügte er grinsend an: „Ich habe ganz neue Schuhe bekommen, das ist für mich immer perfekt.“ Sie haben auf jeden Fall gepasst. Das 1:3-Anschlusstor, von Stanislav Iljutcenko nach einem von Nauber verlängerten Stoppelkamp-Freistoß in der 70. Minute erzielt, steckten die Lauterer gut weg. „Beide Innenverteidiger haben ein gutes Spiel gemacht“, lobte Frontzeck Correia und Stipe Vucur. Aus der Mittelfeldzentrale beruhigten Kapitän Moritz und Seufert das Spiel. Immer wieder riss Osawe Lücken. Benjamin Kessel sorgte nach der vierten Guwara-Ecke per Kopf für das 4:1 (83.). „Es hat ja lang genug gedauert, es freut mich natürlich, dass das mit dem Tor endlich geklappt hat“, sagte Kessel. Ein Kopfballtreffer Vucurs wurde aberkannt (88.).