Nachruf Brigitte Burkhardt: Grande Dame der Goldschmiedekunst

Brigitte Burkhardt, erste Pfalzpreisträgerin für Kunsthandwerk.
Brigitte Burkhardt, erste Pfalzpreisträgerin für Kunsthandwerk.

Sie galt als Grande Dame der Goldschmiedekunst und war 1975 die erste, die mit dem Pfalzpreis für Kunsthandwerk des Bezirksverbands ausgezeichnet wurde. Jetzt ist Brigitte Burkhardt im Alter von 102 Jahren in ihrem Heimatort Frankenstein bei Kaiserslautern gestorben.

Als die Tochter eines Sägewerksbesitzer und einer Malerin am 5. April 1920 geboren wurde, war der Begriff Design noch nicht in den deutschen Sprachraum vorgedrungen. Die Goldschmiedemeisterin Brigitte Burkhardt sollte dann zu den ersten gehören, deren Kunst als Design zu großem Ansehen gelangte. Bei Kundinnen und Kunden, die ihre Schmuckentwürfe schätzen, aber auch in Museen: Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Goldschmiedehaus Hanau, im Grassimuseum für Angewandte Kunst in Leipzig und im Schmuckmuseum Pforzheim gezeigt. Zu ihrem 90. Geburtstag 2010 hat ihr das Stadtmuseum Kaiserslautern (Theodor-Zink-Museum) eine Sonderschau gewidmet.

In Kaiserslautern, in München an der Akademie für angewandte Kunst und auf Burg Giebichenstein bei Halle – wo auch ehemalige Bauhaus-Designer zu ihren Lehrern zählten – wurde sie ausgebildet. An der Kaiserslauterer Meisterschule legte Brigitte Burkhardt 1948 ihre Meisterprüfung ab, als einzige Frau unter 100 Absolventen aller Handwerkssparten. Neben ihrer eigenen künstlerischen Tätigkeit war Brigitte Burkhardt auch als Kunstsammlerin aktiv. So engagierte sie sich für den im Zweiten Weltkrieg gefallenen Pfälzer Maler Erwin Brünisholz. Dessen Werke wie andere ihrer Sammlung moderner Kunst hat sie als Stiftung dem Museum Pfalzgalerie hinterlassen. Ihre eigenen Gold- und Silberarbeiten übergab sie im Februar Hanauer Goldschmiedehaus. Dort soll noch in diesem Jahr mit einer Präsentation an die Pfälzer Schmuckdesignerin erinnert werden.

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