Literatur „Dichterin der Freiheit“: Schillerpreis für Barbara Honigmann

Chronistin des jüdischen Lebens: Barbara Honigmann.
Chronistin des jüdischen Lebens: Barbara Honigmann.

Die Schriftstellerin Barbara Honigmann erhält den mit 40.000 Euro dotierten Friedrich-Schiller-Preis des Landes Baden-Württemberg. Die Auszeichnung ist der bedeutendste Literaturpreis des Landes.

Die 75-Jährige Barbara Honigmann wird im Herbst im Deutschen Literaturarchiv in Marbach geehrt. Kunststaatssekretär Arne Braun (Grüne) würdigte Honigmann als „eine Chronistin ihrer Zeit und eine Dichterin der Freiheit“. Sie zeichne in feinsinniger Sprache ein sehr persönliches und berührendes Bild des deutsch-jüdischen Lebens zwischen Exil, Spionage und DDR-Kulturelite.

Honigmann wurde 1949 in Ost-Berlin geboren. Ihre jüdischen Eltern überlebten die Nazi-Zeit im Exil in London. Überzeugt von den Ideen des Kommunismus zogen sie nach dem Zweiten Weltkrieg in den Ost-Teil Berlins, wo Barbara Honigmann geboren wurde. Honigmann arbeitete in der DDR als Dramaturgin und Regisseurin, 1984 schließlich reiste sie aus der DDR aus und lebt seither in Straßburg, wo es noch heute ein reges jüdisches Leben gibt. Zu ihren wichtigsten Werken zählen „Roman von einem Kinde. Erzählungen“ (1986), „Soharas Reise“ (1996), „Ein Kapitel aus meinem Leben“ (2004) sowie „Georg“ aus dem Jahr 2019, ein Buch über ihren für sie prägenden Vater.

Für ihre Bücher wurde Honigmann unter anderem auch mit dem Kleist-Preis, dem Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis sowie im vergangenen Jahr mit dem Goethepreis der Stadt Frankfurt. 2008 wurde sie in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen – mit der Begründung, ihr Schreiben sei stets autobiografisch geprägt, ihre fortgesetzte Familienrecherche sei eine Rekonstruktion ihrer jüdischen Wurzeln.

x