Mode RHEINPFALZ Plus Artikel Die Macht des Kapuzenpullovers: Über eine Politik der Äußerlichkeiten

Neue Stilikone: Ukrainischer Präsident Selenskyj im Unterhemd beim Besuch von Außenministerin Baerbock.
Neue Stilikone: Ukrainischer Präsident Selenskyj im Unterhemd beim Besuch von Außenministerin Baerbock.

Was jemand anzieht, der Macht hat, ist plötzlich wieder bedeutsam. Der Pulli von Kanzler Scholz, die Brille von Oppositionsführer Merz, der französische Staatspräsident unrasiert im Hoodie, vor allem: das nato-olivfarbene Unterhemd des ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Was soll uns das alles sagen?

Täuscht das, oder ist, was mächtige Menschen anhaben, wieder wichtig? Also, insbesondere, was Männer tragen. Nach 16 grauen Jahren der Zermürbung durch Einheits-Hosenanzüge in bunten Farben und Sexismus-vermeidender Urteilsquarantäne, wäre jetzt ein Praktikum bei der „Vogue“ in der Vita ganz schön – so als Politikberichterstatter-Qualifikation. Es ist fast wie zu Zeiten von Ludwig XIV. (1643-1715), dessen Garderobe – blauer Oversize-Mantel, weiße Stümpfe bis zum Po, Schleifchen-Schuhe – ähnliches interpretatorisches Aufsehen erregte, wie der Till-Schweiger-hafte Schlabberpulli der Hamburger Designmarke Omen, der an Bundeskanzler Olaf Scholz (geb. 1958) im Flieger unterwegs zum Antrittsbesuch in die USA geschlackert hat.

Geht so? Kanzler Olaf Scholz im Flieger in die USA.
Geht so? Kanzler Olaf Scholz im Flieger in die USA.

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