Hockenheim Glücksgefühle-Festival: Tausende feiern Backstreet Boys am Hockenheimring

Trotz Regen lassen sich die Besucher den Spaß am Feiern beim Glücksgefühle-Festival nicht vermiesen.
Trotz Regen lassen sich die Besucher den Spaß am Feiern beim Glücksgefühle-Festival nicht vermiesen.

Von Partyschlager bis Elektro – beim Glücksgefühle-Festival am Hockenheimring ist für jeden was dabei. Am Freitag gab es für viele nur ein Ziel: die Backstreet Boys live sehen. Doch nicht alles verlief reibungslos.

Was für ein Auftakt. Trotz des Wechselspiels von Sonne und Regen am Himmel blieb am Freitag beim Glücksgefühle-Festival am Hockenheimring vor allem eines konstant: die ausgelassene Feierstimmung und gute Laune bei den rund 90.000 erwarteten Festivalbesuchern. Mit Blick auf das Programm, mit dem das Festival in die zweite Runde geht, verwundert das nicht. Ex-Nationalspieler Lukas Podolski sowie der Musikmanager Markus Krampe haben das Musikevent vergangenes Jahr ins Leben gerufen.

Unter dem Motto „The Glück is coming home“ bietet das Glücksgefühle-Festival eine Mischung aus nationalen und internationalen Künstlern aus den Genres Pop, Rock, Hip Hop und elektronischer Musik. „Home“ – das ist nun bereits im zweiten Jahr der Hockenheimring. Für das Glücksgefühl sorgten am Freitag viele hochkarätige Künstler, die dem Publikum vom 12. bis zum 15. September auf drei Bühnen einheizen.

Zeitreise mit den Backstreet Boys

Den ersten musikalischen Höhepunkt lieferte auf der Hauptbühne eine Band, die ihre Fans seit ihrem Comeback vor fünf Jahren nicht nur in Sachen Musik, sondern auch im Bereich Entertainment begeistert: Tokio Hotel. Die Truppe um die Zwillinge Bill und Tom Kaulitz präsentierten auf der Euphoria Stage eine Show, bei der sich die Euphorie auch auf das Publikum übertrug.

Trotz Regen lassen sich die Besucher den Spaß am Feiern beim Glücksgefühle-Festival nicht vermiesen.
Trotz Regen lassen sich die Besucher den Spaß am Feiern beim Glücksgefühle-Festival nicht vermiesen.
Bill Kaulitz stand mit Tokio Hotel am Freitag schon am frühen Nachmittag beim Glücksgefühle-Festival auf dem Hockenheimring auf
Bill Kaulitz stand mit Tokio Hotel am Freitag schon am frühen Nachmittag beim Glücksgefühle-Festival auf dem Hockenheimring auf der Bühne.
Der Musiker Alvaro Soler gab dem Publikum beim Glücksgefühle-Festival schon einmal eine musikalische Vorschau auf einen noch nic
Der Musiker Alvaro Soler gab dem Publikum beim Glücksgefühle-Festival schon einmal eine musikalische Vorschau auf einen noch nicht veröffentlichten Song.
»Die Zugabe-Rufe können wir uns sparen, ich singe einfach eine«, sagte der Musiker Jan Delay bei seinem Auftritt auf dem Glücksg
„Die Zugabe-Rufe können wir uns sparen, ich singe einfach eine“, sagte der Musiker Jan Delay bei seinem Auftritt auf dem Glücksgefühle-Festival auf dem Hockenheimring in Richtung des Publikums.
Der Musiker Kontra K tritt beim Glücksgefühle-Festival auf dem Hockenheimring als letzter Act vor den Backstreet Boys auf.
Der Musiker Kontra K tritt beim Glücksgefühle-Festival auf dem Hockenheimring als letzter Act vor den Backstreet Boys auf.
Für die US-Band Backstreet Boys war der Auftritt auf dem Glücksgefühle-Festival der einzige in Europa in diesem Jahr.
Für die US-Band Backstreet Boys war der Auftritt auf dem Glücksgefühle-Festival der einzige in Europa in diesem Jahr.

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Außerdem gaben sich auf der Hauptbühne am Freitagnachmittag erfolgreiche Künstler wie Alvador Soler, Jan Delay oder Kontra K das Mikro in die Hand. Absoluter Höhepunkt war jedoch der Auftritt der Backstreet Boys. Dass statt der „Boys“ 30 Jahre nach der Gründung der Band Männer mittleren Alters auf der Bühne standen, tat ihrer Performance in gewohnter Boyband-Manier keinen Abbruch. Stattdessen verwandelten die fünf Amerikaner die Bühne in eine Zeitkapsel: Mit Songs wie „Everybody“ oder „I want it that way“ wurden die 90er und 2000er zum Leben erweckt. Laut Veranstalter war der Live-Auftritt der US-Band der einzige in ganz Europa, der für dieses Jahr geplant ist.

Weltrekordversuch mit Luftballons

Wer es lieber elektronisch mag, konnte am Freitag nur wenige Meter entfernt auf der Cloud 9 Stage zur Musik von Künstlern wie Fritz Kalkbrenner, Lost Frequencies oder Amelie Lens feiern. Auf der Good Vibes Only Stage sorgten Knossi, Marc Eggers, Loona und Co. für die Musik.

Eine Auszeit von den Menschenmengen auf dem ausverkauften Festival bietet eine Silent Disco. In einem kuppelförmigen Zelt – der Schauinsland-Reisen Glücksoase – können Besucher in etwas intimerer Atmosphäre über Kopfhörer Musik hören und dabei mit Blick nach oben Zeuge eines Weltrekordversuchs werden. Dort soll im Verlauf des Festivals der weltgrößte Oktopus aus Luftballons entstehen. Dafür sind 15 Ballonkünstler im Einsatz. Ob das Vorhaben gelungen ist, wird am 14. September durch das deutsche Rekord-Institut geprüft. Dabei gilt es, einen Rekord aus Malaysia mit knapp 20.000 Ballons zu übertreffen.

Spielplatz für Erwachsene und Influencer

Abseits der Bühnen werben zahlreiche Sponsoren entlang der rund viereinhalb Kilometer langen Rennstrecke mit kostenlosen Festival-Stylings, Tattoos oder Gewinnspielen um die Aufmerksamkeit der Besucher. Ess- und trinkbare Gewinne kommen besonders gut an. Denn: Die Preise auf dem Festivalgelände haben es in sich. Für weniger als einen „Token“ – was in der Festival-Währung 4,40 Euro entspricht – sucht man vergeblich nach etwas Trinkbarem. Bei Speisen gilt ungefähr der doppelte Preis.

Ebenfalls nicht günstig, aber abwechslungsreich, ist das Rahmenprogramm, das die Fläche in einen Spielplatz für Erwachsene verwandelt. Neben Klassikern wie einem Riesenrad oder Kettenkarussell gibt es sportliche Angebote, eine Stunt-Show oder etwa ein Tattoo-Studio für das ultimative Andenken. Bei fast jedem Stand mitgedacht wurden Influencer und all diejenigen, die ihr Leben gerne in den sozialen Medien teilen: An speziell eingerichteten Spots können Festival-Fotos nicht nur aufgenommen, sondern auch sofort gepostet werden.

Frust beim Parken

So bunt gemischt wie das Programm war auch die Menschenmenge: Unter die vielen Festival-Profis in aufwendigen Glitzer-Outfits mischten sich Besucher aus der Region, die wissen wollten, wie der Hockenheimring aussieht, wenn hier keine Motoren röhren, sondern Bässe wummern. „Das liegt hier bei uns vor der Haustür. Da haben wir gedacht, wir tun uns das mal an“, erzählt Gerlinde K. aus Schwetzingen lachend. Gemeinsam mit ihrem Mann Udo ist die 73-Jährige mit dem Fahrrad angereist. Für beide ist es das erste Festival. Ihr Fazit: „Uns haben besonders die Stimmung und die vielen Glücksgefühle, die man hier kriegt, gefallen.“ Was die beiden Schwetzinger durch die Anreise mit dem Fahrrad geschickt umgangen sind: die Parkplatzsuche.

Die 30.000 erwarteten Camper genießen in diesem Jahr den Vorteil, dass Plätze vorab gebucht werden können. Parkplätze hingegen sind bei der zweiten Auflage des Glücksgefühle-Festivals im Ticket enthalten und müssen nicht mehr gegen Aufpreis reserviert werden. Bei 200.000 Besuchern, die laut Veranstalter über die vier Tage erwartet werden, kein einfaches Unterfangen. Überfüllte Parkplätze, Rückstau und lange Wege vom Parkplatz zum Gelände sorgten am Freitag bei einigen für Frust.

Falls das Festival in die dritte Runde geht, gibt es bei der Organisation also noch Luft nach oben. Nichtsdestotrotz: Bei der großen Zustimmung der Besucher scheint es sehr wahrscheinlich, dass es auch im nächsten Jahr wieder heißt „The Glück is coming home“ nach Hockenheim.

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